Der erneuerte Verwaltungsrat des WSV will mehr kommunizieren
Zu den künftig elf Mitgliedern in dem Vereins-Gremium gehören vier neue.
Wuppertal. Neben viel bösem Blut wurden auf der Mitgliederversammlung des Wuppertaler SV am Mittwoch Abend in der Uni-Halle auch Fakten geschaffen. So gibt es jetzt einen neuen Verwaltungsrat, der Kontrollgremium und wichtiges Organ des Vereins ist und innerhalb der kommenden sechs Wochen — so sieht es die Satzung vor — den neuen Vorstand wählen soll. Faktisch haben die künftigen Vorstandsmitglieder neben Boss Friedhelm Runge ihre Aufgaben bereits übernommen. Lothar Stücker kümmert sich um den Bereich Finanzen, Jörg Albracht um die sportlichen Aufgaben als eine Art ehrenamtlicher Sportdirektor. So gilt ihre zügige Wahl nur noch als Formalie.
Christoph Strieder, bisheriger Verwaltungsratsvorsitzender.
Doch wer sind die elf Herren, die sich zweimal im Monat montags in Sachen WSV zusammensetzen werden? Aus dem ehemaligen Verwaltungsrat ist es der Anwalt und bisherige Verwaltungsratsvorsitzende Christoph Strieder (44), der den Verein vor allem in Rechtsfragen berät.
Am längsten dabei sind Frank Lehnkering (71), der sich als Fußballobmann um organisatorische Fragen und den Kontakt zu den Verbänden kümmert und auch schon einmal Vorstandsmitglied war. Als Rentner kann er sich dem WSV ebenso intensiv widmen wie Dieter von Lehn. Der betreut den Bereich Ticketing beim WSV.
Neben den beiden ist Ex-Borussen-Fußballer und -Präsident Michael Busch (52) am längsten dabei. Der Obsthändler vom Neumarkt ist seit dem Anschluss der Borussia im Jahr 2004 Verwaltungsrats- und bereits seit 25 Jahren auch WSV-Mitglied.
Architekt und Mediendesigner Nico Ueberholz, Ulrich Meister (Elektroinstallationen) und Jörg Barth, Juniorchef der Peter Barth GmbH (Heizung und Sanitär) noch nicht so lange dabei. Überholz soll sich noch mehr um Bauvorhaben („Ein Dach für die Nord“) und Internetmarketing kümmern.
Prominentester der Neuen ist Ex-Oberbürgermeister Hans Kremendahl, der aus dem ehemaligen Wirtschaftsrat kommt und insbesondere das Verhältnis zur Stadt und den städtischen Töchtern pflegen soll. Als sportlicher Berater ist Dietmar Grabotin gedacht. Der 52-jährige Ex-Profi (unter anderem bei Fortuna Düsseldorf) ist in leitender Funktion in der Präsidenten-Firma Emka tätig, soll daneben aber wieder mehr Zeit für den WSV finden. Dort war er bereits seit 2006 mit Unterbrechungen sportlicher Berater und Leiter.
Heiner Düssel war langjähriger Vizepräsident, zwischenzeitlich sogar Präsident, des FC Remscheid, bevor er Anfang 2010 wegen der Demission des damaligen sportlichen Leiters Christian Genau zurücktrat.
Finanzfachmann Jürgen Bergmann (AWD) soll sich vor allem um die Sponsorenbetreuung, die Pflege und den Aufbau eines Netzwerks kümmern. „Daneben werde ich die finanzielle Betreuung der Spieler übernehmen, damit sie den Kopf für den Fußball frei haben“, sagt der 51-Jährige, der auch schon Spieler und Vorsitzender von Borussia Wuppertal war.
Den größten Nachholbedarf im Verwaltungsrat sieht der bisherige Chef Christoph Strieder allerdings beim Thema Kommunikation und Organisation. „Wir müssen intern und auch nach außen besser kommunizieren, was wir hier machen, damit nicht der Eindruck entsteht, wir sind die Tanzschule von Herrn Runge“, sagt Christoph Strieder. Die Mitglieder müssten deutlich mehr in Entscheidungen eingebunden werden. Falls er vorgeschlagen werde, würde Strieder erneut für den Vorsitz des Verwaltungsrats zur Verfügung stehen.