Wuppertaler SV Der freundliche „Krieger“ im Sturm
Yordi Teijsse deutete gleich im ersten Spiel an, wie wertvoll er für den WSV werden kann.
Wuppertal. „Ich habe mich sehr gefreut, gleich ein Tor zu schießen — für mich und für die Fans“, sagt Yordi Teijsse mit strahlendem Lächeln. Seinen Einstand für den Wuppertaler SV hätte sich der vom schottischen Erstligisten Dundee FC zum WSV gekommene Holländer kaum besser vorstellen können, hat er doch das 3:1 zum am Ende klaren 5:1 über Düsseldorfs U23 beigesteuert. Und jetzt freut er sich auf den Samstag, wenn er im nächsten Heimspiel gegen den SV Rödinghausen (14 Uhr, Stadion Zoo) wieder den Mittelstürmer beim Regionalligisten geben darf.
Endlich wieder spielen, wieder Spaß am Fußball haben. Für den 24-Jährigen ist das ein Klassegefühl, nachdem ihm zuletzt beim Dundee FC nicht mehr die Gelegenheit dazu gegeben worden war. Sein letztes Meisterschaftsspiel für die Schotten liegt bis Oktober zurück. Dabei schien er den Riesensprung aus der viertklassigen niederländischen „Derde Divisie“ von den Quick Boys Katwijk in die raue schottische Profiliga schnell gemeistert zu haben. Drei Einsätze über 90 Minuten stehen in seiner Statistik. Einige haben ihm gesagt, dass er gegen Celtic und die Hearts of Midlothian der beste Spieler gewesen sei. „Nur ein Tor hat mir gefehlt“, erzählt der freundliche junge Mann, der privat so ganz anderes wirkt als auf dem Spielfeld. Dort kommt er mit lockigem, dunklen Schopf, kräftiger Figur und entschlossenem Blick wie ein Krieger daher. Die Vorfahren seiner Mutter stammen aus Surinam. Geboren wurde Yordi Teijsse in Amsterdam, von wo aus er mit Zwillingsbruder Kenny startete, die Fußballwelt zu erobern. Kenny spielt jetzt in den USA. Yordi sah die Anfrage aus Schottland als Belohnung für sich, nachdem er in der vergangenen Saison für die Quick Boys in jedem Spiel ein oder zweimal getroffen hatte.
Beim FC Dundee kam aber nach dem Hoch die Bank, weil ihm plötzlich ein kanadischer Stürmer vorgezogen wurde. Er will seinen Zwei-Jahres-Vertrag aber nicht aussitzen — und so kam die Ausleihanfrage aus Wuppertal recht. „Freunde aus der Regionalliga-Süd haben mir gesagt, dass Regionalliga schon sehr okay ist“, berichtet Teijsse noch in einem Mischmasch aus Englisch und Deutsch. Er fühle sich nun von Anfang an bestätigt. Die Mannschaft habe ihn wie eine Familie toll aufgenommen, die Fans seien klasse. Da ist die Umstellung gar nicht so groß, denn mehr als 4000, 5000 Zuschauer gab es auch beim FC Dundee in normalen Spielen nicht.
Auf die hofft WSV-Sportvorstand Manuel Bölstler, der das Leihgeschäft vorantrieb, am Samstag auch. Die größte Umstellung für Teijsse sei übrigens die von den langen Bällen, denen er in Schottland allein hinterherhecheln musste. „Hier werde ich mit Flanken gefüttert, spielen wir miteinander. Das liegt mir.“ Nun sei es sein Ziel, mit dem WSV so viele Punkte, wie möglich zu holen. Die nächsten am besten schon am Samstag. „Der Anfang war gut, aber es geht bei mir noch besser“, verspricht er gleichzeitig bis zum Sommer nur an den WSV zu denken.