Mit 3:1 (1:1) bei der U23 von Schalke 04 feiern die Wuppertaler den dritten Saisonsieg durch späte Tore von Beckhoff und Saric WSV wieder mit späten Siegtreffern
Wuppertal · Sie können es auch in der regulären Spielzeit: Bis zur 87. Minute ließ sich der Wuppertaler SV im Parkstadion Zeit, um gegen die U23 von Schalke 04 den entscheidenden Treffer zum 2:1 (1:1) zu erzielen.
Phil Beckhoff staubte ab, nachdem Schalkes Torhüter Treichel den Ball kurz abgewehrt hatte. Den fulminanten Schlusspunkt setzt dann Semir Saric mit einem tollen Schuss zum 3:1 in der Nachspielzeit. Unglaubliche fünf Treffer hat der WSV somit in drei Spielen in der Nachspielzeit erzielt.
Lange hatte es in einer über weite Strecke zerfahrenen Partie nach den ersten Punktverlusten in dieser Saison ausgesehen. Der WSV konnte nicht an die ersten beiden Saisonspiele anknüpfen, ließ eine Reihe guter Schalker Torchancen zu. WSV-Trainer Hüzeyfe Dogan hatte mit Damian Marceta und Charlison Benschop erstmals in dieser Saison eine echte Doppelspitze aufgeboten, aber eine Garantie für permanente Torgefahr bedeutet dies allein nicht, wie der WSV in der ersten Spielhälfte erfahren musste.
In der zerfahrenen Anfangsphase kamen weder die Gastgeber noch der WSV bis auf einen Distanzschuss von CharlisonBenschop, den Treichel parieren konnte, zu einem gefährlichen Torabschluss. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab, wo Steve Tunga an der Seite von Lukas Demming für die Absicherung und Tim Korzuschek für die offensiven Momente sorgen sollte.
Mit dem zweiten Eckball ging der WSV in Führung. Über die Kopfballspezialisten Lion Schweers, Damian Marceta, Niklas Dams und Charlison Benschop flog die Hereingabe von Davide Itter hinweg, aber am sogenannten langen Pfosten stieg mit Kevin Pytlik (19.) ein weiterer kopfballstarker Spieler hoch und platzierte den Ball perfekt in das von ihm entfernte Eck. Das sah nach einer einstudierten Variante aus.
Zuvor hatte es Damian Marceta aus 40 Metern gegen den weit vor dem Kasten stehenden Treichel versucht, der den Ball zur Ecke abwehren musste. Die große Chancen zum Doppelschlag vergab wenig später Tim Korzuschek mit einem schwachen Schuss nach dem bis dahin besten Angriff des WSV über die rechte Seite und einer Hereingabe von Lukas Demming.
Statt des möglichen 2:0 für den WSV kamen nach 25 Minuten die Schalker besser ins Spiel und zum ersten Torschuss, aber Sebastian Patzler fing den von Joey Müller geschossenen Ball sicher ab. Die Gastgeber hatten viel Zeit und Raum für einen geordneten Spielaufbau, der WSV lauerte auf Ballgewinne und schnelle Gegenstöße. Das wirkte phasenweise aber zu passiv und wäre fast schon früher bestraft worden.
Lion Schweers sah nach einem Foul an der Strafraumgrenze die Gelbe Karte. Der Freistoß von Lasogga blieb zum Glück für den WSV in der Mauer hängen.
Etwas mehr Ruhe am Ball und einige längere Ballbesitzphasen hätten dem Spiel des WSV jetzt gutgetan, aber es fehlten die spielerischen Elemente, während die Schalker, angetrieben von Emmanuel Gyamfi und dem früheren WSV-Spieler Joey Müller, mehr und mehr die Kontrolle übernahmen.
Den Ausgleichstreffer verhinderte zunächst noch Torhüter Sebastian Patzler, der den Kopfball des freistehenden Keke Topp über die Latte lenken konnte. Doch nach einer weiteren Eckenvariante der Schalker und einem platzierten Linksschuss von Joey Müller war auch Patzler machtlos. Mit dem 1:1 war der WSV zum Ende der ersten Spielhälfte noch gut bedient, denn vieles blieb Stückwerk und darüber darf auch der Führungstreffer von Kevin Pytlik, der aus einer Standardsituation resultierte, nicht hinwegtäuschen.
Der zur Pause eingewechselte Hüseyin Bulut sorgte dann im Zusammenspiel mit Charlison Benschop für die erste gelungene Offensivaktion nach langer Durststrecke. Doch der WSV bekam die Partie nicht wie gewünscht in den Griff, erneut konnte sich der WSV bei Patzler bedanken, der reaktionsschnell gegen Nelson Amadin rettete. Die nächste Chance hatte Pierre-Michel Lasogga auf dem Fuß, und diesmal war es Kevin Pytlik (62.), der mit einer fairen Grätsche im Strafraum rettete.
Hüzeyfe Dogan musste reagieren, stellte mit der Einwechslung von Phil Beckhoff (72.) für Niklas Dams auf die Viererkette um. Doch die Schalker blieben das torgefährlichere Team. Zweimal kam der eingewechselte Semir Saric zum Abschluss, aber wie viele Angriffe waren auch diese Torschüsse zu hektisch. Doch dann schlug der WSV in bewährter Last-Minute-Manier zu und ist vorübergehend Spitzenreiter.