Meinung Ein früher Weckruf, aber kein Schiffbruch
Meinung | Wuppertal · Das Heimdebüt des Wuppertaler SV geht sportlich in die Hose und relativiert mögliche übersteigerte Erwartungen. Ein Schiffbruch auf neuem Kurs ist es nicht.
Das nennt man einen Schuss vor den Bug, was Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Samstag beim 0:5 gegen Rot-Weiß Oberhausen sportlich erlebte. Auch dem Letzten dürfte jetzt klar sein, dass es sich um nichts weniger als eine Zeitenwende handelt, die da bei Wuppertals Platzhirsch in Sachen Fußball eingeleitet wurde. Dass das auf dem Platz nicht nahtlos vollzogen werden kann, ist eigentlich logisch, auch wenn es den saftlosen Auftritt nicht entschuldigt. Doch an dieser Stelle sei noch einmal der Hinweis erlaubt, dass das Regionalliga-Team erst einmal die Klippe umschiffen musste, mit halbiertem Etat in die Saison zu gehen. Keine Frage, die Mannschaft muss sich schnellstmöglich steigern, um nicht früh unter Druck zu geraten. Doch deshalb darf man den grundsätzlichen Kurs des Dampfers WSV jetzt nicht in Frage stellen. Auch neben dem Feld hat sich zuletzt viel getan. Das wurde am Samstag auch sichtbar. Bis zum Anpfiff war wohl jeder WSV-Fan mit dem Stadionerlebnis sehr zufrieden. Das ist die Basis, das Interesse für den WSV nachhaltig zu steigern, den Verein auf eigene Füße zu stellen. Gut zu sehen war vor diesem Hintergrund, wie rücksichtsvoll die Hardcore-Fans nach der Partie mit der Mannschaft umgingen, auch wenn die wirklich schlecht gespielt hatte. Sie haben verstanden, dass das Boot sportlich in flachem Wasser unterwegs ist, aber zunächst einmal nur auf eine Sandbank aufgelaufen und nicht an einer Klippe zerschellt ist. Viel Arbeit für die Steuerleute Manno, Klingbeil und ihre Matrosen, keine Frage – aber wie heißt es in dem uralten Fangesang so schön: „Der WSV wird niemals untergehen“.