Euphorie und Anlaufprobleme
Fussball: WSV vom Ansturm der Fans überrascht. Achim Weber zieht Bilanz nach Preußen-Spiel.
Wuppertal "Wir werden uns am Dienstag zusammen setzen und Manöverkritik betreiben. Einige Punkte, wie der Kartenverkauf, das Catering oder der Einsatz der freiwilligen Helfer, müssen dann zur Sprache kommen", sagt WSV-Geschäftsführer Achim Weber im Rückblick auf die Saisonpremiere des WSV gegen Preußen Münster. Auch das Sicherheitskonzept im Bereich des Gästeeingangs, wo es im Tunnel zu einem Stau kam, muss überdacht werden.
Die sportliche Bilanz des Ex-Profis fällt nach dem 1:1 (0:1) am ersten Spieltag um einiges wohlwollender aus. "Ich denke, dass das Unentschieden gegen den Ligafavoriten ein gerechtes Ergebnis ist. Ein gelungener Auftakt wäre es erst dann gewesen, wenn wir gewonnen hätten. Man hat gesehen, dass beide Mannschaften noch nicht ihren Rhythmus gefunden haben." Anlaufprobleme offenbarte der WSV auch bei der Organisation des ersten Saisonschlagers, denn mit dem Ansturm von über 6000 Zuschauern, darunter etwa 1000 aus Münster, hatte man nicht gerechnet. "Von dieser Besucherzahl konnte der WSV nach dem enttäuschenden Besuch bei den Testspielen nicht ausgehen", sagt Weber, der wegen der positiven Stimmung im Stadion bei der Heimpremiere das Gefühl hatte, "dass zwischen Fans und Mannschaft schon etwas zusammengewachsen ist. Wir haben eine erste Euphorie entfacht." Mit Aktionen für die Fans vor dem nächsten Heimspiel am Freitag, 27.August, gegen Bielefeld II will der WSV daran im Ligaalltag anknüpfen.
Das neue "Wir-Gefühl" wurde allerdings bei der Premiere abseits vom grünen Rasen auf die Probe gestellt, denn vor den Kassen an der Hubertusallee bildeten sich kurz vor dem Anpfiff lange Schlangen, weil zunächst nicht genügend Eintrittskarten griffbereit lagen. "Das darf gar nicht passieren. In Zukunft werden wir lieber 5000Karten zu viel als eine zu wenig drucken", sagt Achim Weber. Ähnlich "zurückhaltend" wurden Bier und Würstchen verkauft, denn auch der Caterer hatte sich wohl auf einen ruhigeren Abend eingestellt.
Am Sonntag reiste WSV-Trainer Michael Dämgen zum Betzenberg nach Kaiserslautern, wo er Eintracht Trier, den nächsten Gegner, unter die Lupe nahm. Etwas überraschend entführten die Trierer mit einem 2:0-Sieg gegen das Nachwuchsteam des 1.FCKaiserslautern die Punkte und platzierten sich nach dem ersten Spieltag der Regionalliga West auf dem 2.Platz hinter dem 1.FCKöln II (3:1-Sieg gegen Borussia Dortmund II).
Am Freitag, 20. August, um 19 Uhr werden die WSV-Spieler im Moselstadion in Trier wohl erneut vor einer stattlichen Kulisse auflaufen. Die befürchtete Tristesse in der Viertklassigkeit ist zurzeit kein Thema beim WSV. Und auch der angepeilte Zuschauerschnitt von 3000 Besuchern erscheint nicht mehr zu hoch gegriffen. Am kommenden Sonntag (Anstoß 15Uhr) will der WSV die erste Hürde im Niederrheinpokal beim Bezirksligisten SVNiederwenigern nehmen.