Jahn könnte dem WSV gratulieren

In Regensburg kann der WSV am Dienstagabend den Klassenerhalt perfekt machen.

Wuppertal. Immer nur dabei statt mittendrin. Wo es etwas zu feiern gibt, da ist der SSV Jahn Regensburg offenbar gerne anwesend. Wenn auch stets nur in der Rolle des Gratulanten. Das war im Vorjahr so, als der FSV Frankfurt im Regensburger Jahnstadion den Aufstieg in die 2. Liga perfekt machte. Und das war auch am vergangenen Sonntag so, als die Oberpfälzer mit ihrer 0:2-Niederlage bei Union Berlin den Köpenickern gleiches ermöglichten.

Diese Niederlage bedeutet aber auch, dass dem Team von Trainer Markus Weinzierl heute (Anstoß 19 Uhr) gegen den WSV schon wieder eine gegnerische Feier droht. Dann allerdings eine mit unangenehmen Folgen für den eigenen Verein. Denn während der WSV mit einem Sieg in der Domstadt den Klassenerhalt feiern könnte (sollte Aalen bei den Stuttgarter Kickers nicht gewinnen), würde sich der Jahn ernsthafte Sorgen um die 3. Liga machen müssen.

"Der WSV ist stärker als in der Hinrunde", sagt Trainer Markus Weinzierl, für den das 0:0 in Wuppertal am 29. November das erste Spiel als hauptverantwortlicher Mann auf der Bank des SSV war. Wenige Tage zuvor hatte Thomas Kristl wegen Erfolglosigkeit seinen Platz räumen müssen. "Uwe Fuchs hat neuen Schwung ins Wuppertaler Team gebracht. Die Mannschaft ist robust und kampfstark. Aber wir wollen gewinnen und werden die Begegnung wie ein Endspiel angehen", sagt der erst 34-jährige Weinzierl.

Doch nicht nur sportlich steht dem SSV Jahn Regensburg das Donau-Wasser bis zum Hals. Auch finanziell gibt es Schwierigkeiten. Im März wurde im Stadion sogar der Strom abgestellt, nachdem die Regensburger Energie- und Wasserversorgungs AG seit 2005 rund 300 Mahnungen und 50 Androhungen von Liefersperrungen an den Klub verschickt hat. Mittlerweile fließt der Strom im Jahnstadion zwar wieder. Doch nun hat Präsident Franz Nerb, der bisher nahezu im Alleingang die Sponsoren an Land gezogen hat, seinen Rücktritt zum 30. Juni verkündet, weil er von der Stadt Unterstützung für den Jahn vermisst.

In den verbleibenden sechs Wochen seiner Amtszeit gilt es für Nerb, weitere Geldgeber zu finden. Denn laut DFB muss der Verein noch Sponsorenverträge in Höhe von 2,4 Millionen Euro vorlegen, seinen Etat für die Saison 2009/10 erhöhen und eine Bürgschaft bereitstellen, um die Lizenzbedingungen zu erfüllen. Sonst wäre der Klassenerhalt vergebene Mühe. Und feiern würde wieder nur die Konkurrenz.