Kapitalgesellschaft kommt nicht mehr 2009
Geteiltes Echo zum missglückten Einstieg von Investoren beim Fußball-Drittligisten.
Wuppertal. Die geplatzte Übernahme des WSV durch eine Investorengruppe hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Sie reichen von Enttäuschung über Kopfschütteln bis hin zur Erleichterung. "Wir hatten alle gehofft, dass jetzt etwas passiert beim WSV. Dass dies nicht so ist, ist schon eine arge Enttäuschung", sagt Michael Busch, Mitglied des WSV-Verwaltungsrates. Skepsis hegte er schon vor dem Scheitern, denn schließlich: "Warum sollten Leute in den Verein investieren, die ihn überhaupt nicht kennen und von außen kommen?" Busch räumte allerdings auch ein: "Einen Plan B gibt es nicht."
Auf der Internetseite der Westdeutschen Zeitung äußern sich Leser in manchen Kommentaren erleichtert über das Scheitern und attestieren Präsident Friedhelm Runge richtiges Handeln. Von "Möchtegern-Sponsoren" ist da die Rede.
WSV-Trainer Uwe Fuchs sagt zum Scheitern der Verhandlungen des Vereins mit einer Investorengruppe: "Ich nehme das zur Kenntnis, bewerte das aber weder positiv noch negativ. Ich vertraue darauf, dass Herr Runge die richtigen Schritte unternimmt, um den WSV zukunftsfähig zu machen."
Oberbürgermeister Peter Jung hält sich ebenfalls mit einer Bewertung des geplatzten Investorendeals zurück und sagt: "Die Zukunft des WSV ist wichtig, muss aber solide geplant sein. Ich finde den Ansatz gut, die Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft auszugliedern und dann andere Sponsoren zu gewinnen." Hilfe von Seiten der Stadt kann der WSV weiterhin nicht erwarten, dies schließt Jung mit Verweis auf die katastrophale Finanzlage aus. Städtische Töchter wie zum Beispiel die Stadtsparkasse könnten ihr Sponsoren-Engagement nicht allein auf den WSV beschränken.
Apropos Kapitalgesellschaft: Auch sie scheint noch Zukunftsmusik beim WSV. "Die ist nicht so einfach zu gründen, denn der DFB will erst einmal eine siebenstellige Summe auf dem Tisch haben", sagt Runge. "Wir werden weiter daran arbeiten." Insider rechnen aber nicht mehr in diesem Jahr damit.