Stefan Lorenz: „In Essen ist mehr Rummel“

Interview: Stefan Lorenz, Neuzugang beim WSV, über Träume, RWE und Arbeitslosigkeit.

Wuppertal. Herr Lorenz, auf Ihrer Internetseite geben Sie Auskunft über Ihr Lebensmotto. Das lautet: "Lebe deine Träume". Wie oft haben Sie vor Ihrer Vertragsunterschrift vom WSV geträumt?

Stefan Lorenz (28): Na gut, was heißt geträumt. Im Sommer ist in Essen mein Vertrag ausgelaufen und ich wollte mit meiner Familie im Westen bleiben, weil wir in Bottrop wohnen. Da war der WSV eine Option für mich. Außerdem kenne ich Mitja Schäfer und Victor Hugo Lorenzón und aus meiner Wolfsburger Zeit auch Karsten Fischer. Also, ich habe immer ein bisschen nach Wuppertal geschielt und gehofft, da reinzurutschen.

Lorenz: Im Bekanntenkreis bin ich schon angesprochen worden nach dem Motto: "Wie, du gehst nach Wuppertal?". Ich weiß natürlich, dass die Rivalität zwischen beiden Fanlagern heftig ist. Aber als Spieler sehe ich das mit Abstand. Außerdem: Ich setze mich damit lieber auseinander, als bei einem Amateurverein zu spielen, wo kein Mensch zuschaut. Hier ist Stimmung drin.

Lorenz: In Essen ist mehr Rummel, da wird immer vom Aufstieg geredet. Ich habe da viel mitgemacht, es ging rauf und runter. Beim WSV ist alles stabiler, hier herrscht eine gewisse Ruhe.

Lorenz: Nein, die hatte ich nicht, denn ich weiß, was ich kann. Aber man denkt darüber nach, was nach dem Fußball ist. Ich bin ja verheiratet und habe zwei Kinder. Da kann ich mit dem Arbeitslosengeld nicht locker durch die Gegend laufen. Ich hatte vorher zwei Angebote von Regionalliga-Vereinen, ich hätte umziehen müssen. Deshalb habe ich sie abgeblockt und mich auf eine Wartezeit eingestellt. Das hat sich ausgezahlt. Jetzt bin froh, beim WSV zu sein.

Lorenz: Ich habe am Samstag schon gezeigt, dass ich eine Hilfe bin. Insgesamt bin ich von den Jungs gut aufgenommen worden. Am Samstag wollen wir gegen Offenbach nachlegen und da unten rauskommen, wäre ja nicht verkehrt (lacht).

Lorenz: Darüber hinaus zu bleiben, wäre natürlich schön. Aber jetzt muss ich erstmal zeigen, dass ich gut genug bin.