Kein Gedanke an Rot-Weiss Essen
André Wiwerink, Victor Hugo Lorenzón und Trainer Wolfgang Frank haben eine Essener Vergangenheit. Stürmer Tobias Damm kann am Samstag spielen.
Wuppertal. Mit Victor Hugo Lorenzón, André Wiwerink und Trainer Wolfgang Frank hat der WSV drei ehemalige Akteure von Rot-Weiss Essen in seinen Reihen. Doch von Sentimentalitäten für ihren alten Klub ist das Trio weit entfernt. Im brisanten Derby am kommenden Samstag im Stadion am Zoo (Anstoß 14 Uhr) zählt für sie nur der Wuppertaler SV.
"Ich war ja auch nur kurz da", sagt Wiwerink über seine Zeit an der Essener Hafenstraße, die schon nach einem halben Jahr vorbei war. In der Saison 2004/2005 kam er beim damaligen Zweitligisten zu zwei Kurzeinsätzen (Einwechslungen in der 89.und 90. Minute). Der damalige RWE-Trainer Jürgen Gelsdorf zählt nicht gerade zu "Wiwes" Lieblingstrainern. Gegen seinen ehemaligen Verein kehrt der 27-Jährige nach mehrwöchiger Verletzungspause (Bänderriss in der Schulter) in die Startelf zurück, weil Michael Stuckmann gegen Union Berlin seine fünfte gelbe Karte sah. Wiwerink ist für den Job in der Innenverteidigung bereit. "Ich denke, dass es ein Kampfspiel gegen RWE wird. Denn für die geht es fast schon um alles."
Zusammen mit seinem Kollegen Lorenzón soll Wiwerink den "Laden" hinten sauber halten. Der Argentinier hat wesentlich bessere Erinnerungen an seine Essener Zeit hat, zählte dort von 2005 bis 2007 zu den Führungsspielern. Erst als Abwehrspieler, danach im defensiven Mittelfeld. Nach anfänglichen Problemen ist der Gaucho inzwischen eine feste Größe beim WSV - wenn auch nicht auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld. Der zuweilen lässig daherkommenden Spielweise (gegen Babelsberg hätte er mit einem zu kurzen Zuspiel auf Torhüter Christian Maly fast die frühe Führung der Potsdamer verursacht), stehen gute Auftritte wie jüngst gegen Union Berlin gegenüber, als er in der Schlussphase den Ball von Karim Benyamina von der Linie kratzte.
Auch in der Mannschaft kommt der robuste Typ gut an. "Er hat sich in den vergangenen Wochen deutlich gesteigert und ist wirklich gut drauf", sagt zum Beispiel Stürmer Tobias Damm, der den Defensivspezialisten als eher ruhigen Typ beschreibt. "Aber wenn er etwas zu sagen hat, dann ist er geradeaus. Das schätze ich an ihm", sagt Damm.
Der Torjäger wird am Samstag gegen RWE wieder in der Startelf stehen. Gestern stieg er ins Training ein und verspürte keinerlei Schmerzen. "Die Oberschenkelverletzung hat sich zwar doch als Muskelfaserriss herausgestellt, aber ich habe keine Probleme. Ich bin zweimal pro Tag behandelt worden", so Damm.
Die Rückkehr des Torjägers freut natürlich auch Wolfgang Frank, den dritten Ex-Essener beim WSV. Er trainierte den Klub in der Saison 1993/94, führte RWE bis ins Pokalfinale.
Nach dem heutigen Vormittagstraining (10 Uhr Freudenberg) trifft sich die Mannschaft im Novotel, wo sie auch übernachten wird. "Dann wird uns der Trainer noch einmal ganz genau auf den Gegner einstimmen", sagt Damm. An Motivation sollte es im Derby keinem Spieler mangeln, auch denen mit Essener Vergangenheit nicht.