Kommentar: CONTRA Runge-Rücktritt
Friedhelm Runge hätte sich behutsamer zurückziehen sollen. Nun steht der WSV massiv unter Druck und braucht dringend neue Geldgeber und Sponsoren.
Der plötzliche Ausstieg von Friedhelm Runge trifft den WSV in einer Situation ins Mark, die schwieriger für Wuppertals Aushängeschild im Profisport nicht sein könnte. Trotz vollmundiger Ankündigungen ist es der neuen Regionalliga-Mannschaft des WSV bisher nicht gelungen, auf dem Rasen zu überzeugen. Der WSV dümpelt im Mittelfeld der Tabelle dahin, beim letzten Heimspiel waren gerade mal 1450 Zuschauer im Stadion am Zoo.
Ein Aufstieg in die Dritte Liga ist derzeit nicht einmal erahnbar. Der Wirtschaftsrat, der für potente Sponsoren sorgen soll, ist meilenweit vom Ziel entfernt. Auch wenn die derzeit laufende Kampagne "Der zwölfte Mann" durchaus gelungen scheint - Geldgeber, die Friedhelm Runge ersetzen können, sind nicht in Sicht.
Der WSV steht nach der Ankündigung von Runge massiv unter Druck. Neue Strukturen will sich der Verein geben - es geht aber auch darum, die wirtschaftliche Basis des WSV auf breitere Füße zu stellen. Friedhelm Runge, der Rückzüge ja schon mehrfach angekündigt hatte, weiß das. Deshalb ist es nicht in Ordnung, mitten in der Saison zu verkünden, diesmal den finalen Rückzug anzutreten. Besser wäre es gewesen, erst die neuen Strukturen und Geldgeber zu implementieren und dann den Ausstieg zu verkünden. Wenn es dem WSV nun nicht zügig gelingt, neue Sponsoren zu finden, dann droht Wuppertals Profifußball der Weg in die Bedeutungslosigkeit.