Pokal-Aus: WSV zurück im Tal der Tränen
Regionaligist unterliegt der zwei Klassen tiefer angesiedelten Turu Düsseldorf mit 0:2.
Düsseldorf. Vier Tage nach dem rauschenden Sieg über Rot-Weiss Essen ist der WSV wieder im tiefen Tal der Tränen versunken. Im Niederrheinpokal unterlag der Regionalligist am Mittwochabend in einem Kampfspiel der zwei Klassen tiefer angesiedelten Turu aus Düsseldorf mit 0:2 (0:0). Damit verpasste der WSV auch im vierten Jahr hintereinander die Chance, in die lukrative DFB-Pokal-Hauptrunde einzuziehen. Zuletzt war man dreimal an RWE gescheitert, nun war schon in der Runde der letzten 32 Endstation.
Den entscheidenden Treffer erzielte ausgerechnet ein Ex-WSVer: Jose Miguel Lopez Torres nutzte kurz vor dem Abpfiff einen Patzer von Bastian Sube und war zur Stelle, als der junge WSV-Torwart das nasse Leder nach einer Flanke durch die Hände gleiten ließ. Das 2:0 per Elfmeter in der Nachspielzeit hatte dann nur noch statistischen Wert.
Unterschätzt hatte der WSV seinen Gegner nicht, schaffte es aber über 90 Minuten nicht, einen Klassenunterschied deutlich zu machen und offenbarte vor allem in der Offensive Schwächen. Dabei hatte Trainer Hans-Günter Bruns seine vermeintlich stärkste Elf aufgeboten, die gegenüber dem RWE-Spiel nur auf zwei Positionen verändert war. Für Marcel Landers spielte der Ex-Düsseldorfer Lukas van den Bergh im rechten Mittelfeld, Bekim Kastrati durfte anstelle von Jerome Assauer neben Torjäger Christian Knappmann im Sturm ran.
Doch auf dem regendurchnässten Rasen am Flinger Broich, wohin Turu aus Sicherheitsgründen hatte umziehen müssen, tat sich der WSV schwer, klare Torchancen herauszuarbeiten. Der Gast war optisch überlegen, aber Turu stand in der Defensive recht gut, hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff Lopez Torres sogar bereits die Chance zur Führung.
Nach der Pause dann Glück für Turu, als Stephan Bork, zweiter Ex-WSVer beim Niederrheinligisten, einen Kopfball von Christian Knappmann auf der Linie klären konnte. Die größte Chance vergab Bekim Kastrati nach 75 Minuten. Der Albaner, der nicht gerade im Ruf eines Knipsers steht, knallte den Ball aus sechs Metern frei stehend ans Außennetz. So durfte sich der WSV über das bittere Ende nicht beschweren, denn unverdient war der Turu-Sieg nicht.
„Wir hätten mit breiterer Brust und mehr Engagement auftreten müssen. Genug Chancen hatten wir dennoch, man muss aber auch mal ein Tor machen“, sagte ein enttäuschter Hans-Günter Bruns und fügte an: „Die Spieler werden meinen Frust im Training zu spüren bekommen.“