Prügel-Fans: WSV-Fanprojekt will Konsequenzen ziehen
Rund 30 vermummte Anhänger des Fußballvereins haben Gäste-Fans angegriffen.
Wuppertal. Nach dem Schlusspfiff (0:0) der Partie zwischen dem Wuppertaler SV und dem SV Lippstadt 08 am Mittwochabend auf dem Wuppertaler Sportplatz Freudenberg trat eine etwa zwölfköpfige Gruppe von Gäste-Fans angeführt von WSV-Fan-Betreuern durch einen Hinterausgang der Anlage den Weg zu ihren Autos an.
In einem angrenzenden Waldstück lauerten ihnen laut Polizeiangaben etwa 25 bis 30 WSV-Fans auf und attackierten sie. In ihrer Not flüchteten drei Lippstädter (darunter eine Frau) zurück auf den Rasen der Anlage.
Dabei wurden sie von einem vermummten WSV-Hooligan verfolgt. Spieler und Trainer beider Mannschaften verfolgten das Treiben zunächst fassungslos, WSV-Spieler und -Trainer verhinderten dann schnell Schlimmeres, trieben den Angreifer in die Flucht.
Die Polizei rückte mit zehn Beamten an, schrieb eine Strafanzeige und stellte Personalien fest. Laut Polizei und des Lippstädter Managers Christopher Albert kam niemand ernsthaft zu Schaden. Schockiert zeigten sich auch die Fanbetreuer des WSV, die mit solch einer Aktion nicht gerechnet hatten. „Ich finde das ganz schlimm“, sagte Sabine Thrien, Fanprojekt-Leiterin und Vorgesetzte der Fanbetreuer. Das Fanprojekt Wuppertal arbeitet zwar unabhängig vom Verein, kooperiert aber mit ihm. Ziel ist, um das Verständnis und die Anerkennung der Fankultur zu werben. Warum es zu solchen Gewalteskalationen kommt, erklärt sich Thrien so: „Rational ist das nicht nachvollziehbar. Das hat wohl viel damit zu tun, seine Männlichkeit zu zeigen. Aber es ist kein alleiniges Phänomen des WSV. Bei uns gibt es zwei Tabus: Drogen und Gewalt. Wir werden versuchen herauszufinden, wer beteiligt war und Konsequenzen ziehen.“
WSV-Vorstandssprecher Alexander Eichner, der gestern auf Dienstreise war, wollte sich nicht äußern und sich nach seiner Rückkehr erst ein Bild machen. Red