Runge: „Uns fehlen Führungsspieler“

Nach zwei 0:3-Heimniederlagen stehen beim WSV die sportliche Leitung und alle Spieler auf dem Prüfstand.

<strong>Wuppertal. "Wenn man im eigenen Stadion zweimal in Folge mit 0:3 verliert, dann kann sich jeder ausrechnen, dass Aktionen und Reaktionen folgen werden", erklärte WSV-Präsident Friedhelm Runge am Sonntag gegenüber der WZ. 0:3 verlor der WSV am Freitag gegen das Regionalliga-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach, und die knapp 3000 Zuschauer im Stadion am Zoo quittierten den letzten Gegentreffer mit höhnischem Applaus. Die Stimmung am Zoo ist nach nur einem Punkt aus drei Partien auf einem vorläufigen Tiefpunkt angelangt. Am Sonntag standen Krisengespräche auf dem Plan. "Ich werde mich mit dem Spielerrat zusammensetzen, Dietmar Grabotin führt ein Gespräch mit der sportlichen Leitung und den Trainern. Und dann werden wir sehen, wo es hakt und welche Konsequenzen wir ziehen müssen", kündigte Runge an. "Wenn wir auf dem zweiten Tabellenplatz stehen, dann können wir nicht davon reden, dass wir die Klasse halten wollen. Von zu viel Druck auf die Mannschaft will ich nichts hören. Wir haben sechs Trainer und sehr gute Trainingsbedingungen. Auch vom Spielermaterial haben wir die besten Möglichkeiten. Ich werde nicht zulassen, dass der WSV nach außen schlecht geredet wird", sagt Runge im Hinblick auf Äußerungen von Trainer Uwe Fuchs, der in der Vergangenheit Vergleiche mit der finanzkräftigeren Konkurrenz angestellt hatte.

Verärgert und enttäuscht ist der WSV-Präsident über einen Fernsehauftritt von Kapitän Mike Rietpietsch am Samstag im WDR. "Für einen so genannten Führungsspieler waren die Antworten schwach. Da bin ich kämpferischer als Rietpietsch, denn ich habe den Aufstieg noch längst nicht abgehakt. Dies war von ihm aber nicht zu hören."

Der WSV verfügt zwar mittlerweile über eine verjüngte Mannschaft, die aber im Vergleich zu den Nachwuchsteams der Bundesligisten kaum noch Vorteile in Bezug auf Erfahrung und Durchsetzungsvermögen aufweist. Wenn dann ein früher Gegentreffer fällt, knickt die Mannschaft ein, und es gibt nur wenige im Team, an denen sich die jüngeren Spieler aufrichten können.

Kurios: Der Rückstand des WSV auf die Aufstiegsplätze beträgt trotz des kapitalen Fehlstarts nur zwei Punkte.