Runge will die Spieler laufen sehen

WSV-Präsident stocksauer. Bernhardt und Najdi spielen durch.

Wuppertal. Mit erhöhter Temperatur und entsprechend rotem Kopf verfolgte WSV-Präsident Friedhelm Runge die Pressekonferenz nach der 0:2-Niederlage gegen Aue.

Was ihm nicht gefallen hat? So gut wie alles. "Die Jungs können froh sein, dass ich nicht ihr Trainer bin. Sonst würde ich sie jetzt laufen lassen", knurrte Runge und fügte an: "Wenn ich schon keinen Fußball spielen will, dann muss ich wenigstens laufen. Dass kaum einer von uns die gelbe Karte gesehen hat, sagt alles über das Zweikampfverhalten aus."

Um dann weiter die verbale Keule zu schwingen. "Einige Spieler sind falsch aufgestellt gewesen. Ich kann doch nicht Steve Müller auf der linken Seite spielen lassen. Der hat für uns schon auf anderen Positionen gute Spiele gemacht. Auch alle Auswechslungen haben mir nicht gefallen. Das wird sich das nächste Mal nicht wiederholen."

Kritik oder gar Drohung gegen Uwe Fuchs? "Nein, ich werde dem Trainer beim nächsten Spiel nicht in die Aufstellung reden."

Sein erstes Spiel über 90 Minuten machte Edgar Bernhardt für den WSV. Vor allem in der Anfangsphase brachte er frischen Wind ins Spiel, baute aber im zweiten Abschnitt stark ab.

"Uns hat auch das Glück vorne gefehlt, und hinten werden unsere Fehler gnadenlos bestraft. Natürlich ist die Stimmung jetzt schlecht. Aber wir müssen weiter kämpfen und spielen. Die Mannschaft will", sagte Bernhardt, der für seine aktuelle Frisur (kahl rasierter Schädel) keine verlorene Wette verantwortlich macht. "Das mache ich jedes Jahr einmal."

Geknickt schlich auch Mahmoud Najdi von dannen. Der Ersatzmann für den an Krücken humpelnden linken Verteidiger José Murillo gab ebenfalls sein Debüt über 90 Minuten.

"Es war ein ganz guter Einstand für mich, aber das Ergebnis ist schlecht für das Team. Beim ersten Tor hätte ich einen Schritt nach innen gehen sollen, dann wäre wohl nichts passiert. Auf uns liegt irgendwie ein Fluch. Aber wir schaffen das. Wir haben einen super Trainer, der hilft uns da raus."