So startet der WSV in die neue 3. Liga

Die Premierensaison beginnt für den WSV am 26. Juli in Emden. Zahlreiche neue Spieler müssen in die Mannschaft eingebaut werden.

Wuppertal. Süden oder Norden - welche Liga ist die stärkere? Jahrelang stritten sich die Fußballexperten, ob die Regionalliga Nord mit ihren vielen Traditionsvereinen oder die Regionalliga Süd, die Senkrechtstarter wie Hoffenheim hervorbrachte, die stärkere Liga sei.

Diese Diskussionen erübrigen sich ab der Spielzeit 2008/09, denn in der eingleisigen 3. Liga werden die Vereine aus dem Norden und Süden gemeinsam den Unterbau der Bundesligen bilden.

Zu den Gründungsmitgliedern wider Willen zählt der Wuppertaler SV Borussia, der sich eigentlich den direkten Aufstieg in die 2. Liga als Ziel gesetzt hatte. Der große Sprung wurde jedoch verfehlt, was einen gewaltigen Umbruch zur Folge hatte.

Nicht auszuschließen ist, dass unter Trainer Christoph John am ersten Spieltag bei Kickers Emden (26.Juli) fünf oder sogar noch mehr Neuzugänge in der Startformation stehen werden. Mit Carsten Pröpper gibt es einen neuen Sportdirektor, Christoph John heißt der neue Trainer. Und der stellt sein Team auf ein neues Spielsystem um.

4-2-3-1 lautet die Zauberformel, die auch bei der Fußball-Europameisterschaft von den meisten Teams ab dem Viertelfinale favorisiert wurde. "Dabei handelt es sich aber nur um eine Grundaufstellung. Die Spieler müssen das System mit Leben erfüllen", sagt Christoph John.

Und die Gegner müssen mitspielen, wobei allerdings niemand weiß, wie stark die Konkurrenten von Emden bis Burghausen in der Premierensaison der 3.Liga aufgestellt sind. Deshalb fallen auch die Prognosen beim WSV über das eigene Abschneiden eher zurückhaltend aus.

"Wir wollen uns erst einmal in der neuen Liga etablieren", fordert Sportdirektor Carsten Pröpper von der Mannschaft. Schon zur Winterpause würde sich der WSV gerne im vorderen Mittelfeld platzieren, um vorzeitig mit den Planungen für die Spielzeit 2009/10 beginnen zu können.

Man setzt sich also wieder langfristigere Ziele, nachdem die vergangene Saison zwar zeitweilig sehr erfolgreich verlief, aber auch durch Richtungswechsel am laufenden Band, Unruhe im Verein und einen großen Personalverschleiß in der sportlichen Leitung geprägt war.

Stabilere Verhältnisse als in der vergangenen Spielzeit wünschen sich auch viele Wuppertaler Fußballfans. Mehr als 5000 kamen im Schnitt in der Regionalliga Nord zu den Heimspielen. Ob der Zulauf größer wird, hängt zunächst einmal vom sportlichen Erfolg der neuen Mannschaft ab.

Die Voraussetzungen für eine bessere Stimmung im Stadion am Zoo sind durch die neuen Stehtribünen hinter beiden Toren inzwischen geschaffen worden. Das Stadion am Zoo hat sich trotz seiner maroden Gegengeraden, für die es noch keine konkreten Umbaupläne gibt, in ein Fußballstadion mit einem ganz besonderen Flair verwandelt.

Testspiele gegen den 1.FC Köln (Samstag, 12. Juli, 16 Uhr) und den FC Schalke 04 (Dienstag, 15.Juli, 19 Uhr) sollen die Vorfreude auf die neue Spielzeit weiter anheizen.