Spiel gegen Duisburg: Große Herausforderung für geschwächten WSV

Mit der U 23 des MSV Duisburg kommt am Mittwoch um 19 Uhr ein starker Gegner ins Stadion.

Wuppertal. Wenn Peter Radojewski eines derzeit überhaupt nicht interessiert, dann ist das die Tabelle der Oberliga-Nordrhein. Der WSV ist zwar Zweiter, doch das Thema Aufstieg schiebt der Trainer ganz weit weg. „Wir haben erst den neunten Spieltag, von 38. Viel wichtiger ist, dass wir die englischen Wochen mit dem Spiel gegen den MSV Duisburg II (Mittwoch, 19 Uhr, Stadion am Zoo) und am Sonntag beim SC Kapellen-Erft vernünftig über die Bühne bringen“, sagt Radojewski. Danach könne das Team den Akku wieder aufladen, im Training Abläufe automatisieren und sich weiterentwickeln.

Doch zunächst muss der WSV heute gegen den MSV noch einmal alles abrufen, um nicht die erste Heimniederlage der Saison zu kassieren. Die Zuschauer dürfen einen interessanten Vergleich erwarten, wobei die Vorzeichen für den WSV diesmal nicht allzu günstig sind. Denn mit Davide Leikauf, Eric Yakhem und Christian Hausmann konnten zuletzt drei Spieler wegen eines grippalen Infekts nicht mittrainieren.

Radojewski konnte gestern noch nicht sagen, ob die drei Spieler auch heute ausfallen. Angeschlagen ist auch Michael Bemben mit Magen-Darm-Problemen. Definitiv nicht im Kader sind der gesperrte Tim Manstein (gegen die vierwöchige Rotsperre hat der WSV Einspruch eingelegt, am kommenden Freitag ist die Verhandlung), Dennis Krol (Adduktorenzerrung) und Nils Nettersheim (Zerrung).

Im Kader sind dagegen Maximilian Nadidai und Janos Löbe, der auch beim Spiel in Essen in den letzten sieben Minuten zum Einsatz kam. Den MSV schätzt Radojewski als einen sehr lauffreudigen und spielstarken Gegner ein. „Gegen solch eine Mannschaft kann man vielleicht aufgrund unserer personellen Situation vorher mit einem Remis zufrieden sein, aber man muss natürlich den Verlauf des Spiels abwarten. Sicher ist, dass wir uns in einem Heimspiel nicht verstecken wollen, aber natürlich auch nicht dem Gegner ins Messer laufen wollen. Wir wollen kompakt stehen und mitspielen“, sagt Radojewski, der beim Sieg in Essen eine spielerische Steigerung seiner Mannschaft ausgemacht hatte.

Für den MSV Duisburg II gibt es derzeit gleich vier Spitzenspiele in Folge und in den ersten beiden davon zeigten sich die jungen Zebras von ihren zuvor erlittenen zwei Niederlagen gut erholt. Sowohl beim FC Kray als auch gegen Tabellenführer Hönnepel-Niedermörmter erreichte das Team von Trainer Manfred Wölpper ein 2:2, doch zufrieden war der 56-Jährige damit nur bedingt. „Normalerweise sollte man sich bei einem Ausgleich in letzter Minute ein Loch in den Bauch freuen, aber das kann ich diesmal nicht. Wir waren lange klar überlegen, gehen verdient in Führung, doch dann sehe ich plötzlich überhaupt keine Gier mehr. Spielerisch gehören wir zu den stärksten Teams der Liga, aber das allein reicht nicht“, sagte Wölpper in einer Brandrede á la Matthias Sammer.

Vor den beiden Spielen bei Mitabsteiger WSV (vergangene Saison 3:3 und 0:0) und gegen TuRU Düsseldorf nahm Wölpper sein Team daher in die Pflicht. „Wir müssen kompakt arbeiten, egal ob wir im Ballbesitz sind oder nicht. Es muss die Basis sein, dass jeder einzelne seine Aufgaben erfüllt.“

In Wuppertal sieht er den MSV dennoch als Außenseiter. „Der WSV gehört für mich zu den Favoriten, was den Aufstieg betrifft. Er hat sich gut verstärkt und viele erfahrene Spieler in seinen Reihen. Hinzu kommen die äußeren Bedingungen. Der WSV hat die Zuschauer im Rücken und das sind nicht wenige. Wir spielen meist vor 200 bis 300 Besuchern, in Wuppertal werden es 2000 bis 3000 sein. Doch auch damit müssen meine Jungs lernen, umzugehen.“

“ Dass der WSV Mittwochabend und nicht am Feiertag gegen den MSV spielt, begründet WSV-Verwaltungsrat Thomas Richter so: „Wir wollten mehr Regenerationszeit zum Spiel in Kapellen haben. Für alle Champions-League-Gucker haben wir die Anstoßzeit extra auf 19 Uhr gelegt“, so Richter.