Sube traurig, Jung lobt die Atmosphäre
Wütende Proteste gegen den Schiedsrichter. Maly beschwichtigt.
Wuppertal. „Ich habe nur auf den Ball geachtet. Als ich beim Herunterkommen mein Knie senke, trifft er mich seitlich.“ So beschreibt WSV-Torwart Basti Sube die Szene, die ihm die aus seiner Sicht ungerechtfertigte Rote Karte einbrachte. Für manch einen war die Bewegung des jungen Torhüters allerdings auch unnötig ungestüm gewesen.
Die Stimmung im Stadion am Zoo war jedenfalls spätestens ab diesem Zeitpunkt aufgeheizt, und das erste Pfeifkonzert der Saison richtete sich gegen Schiedsrichter Guido Tenhofen. Erst nach Spielschluss wurden diese Pfiffe wieder durch „WSV, WSV“-Rufe abgelöst. Nur ein paar Unentwegte schimpften durch den Zaun am Spielertunnel hindurch weiter gegen den Referee. Die Hektik übertrug sich kurzzeitig auf beide Spielerlager. Torwarttrainer Christian Maly mahnte zur Ruhe. Wohl wissend, dass das Bilder sind, die der WSV im Moment gar nicht gebrauchen kann. Nachdem die ersten Auswärtsspiele nun gesichert scheinen, stehen der WSV und seine Fans unter besonderer Beobachtung. Auch ein Beobachter des Fußballverbands Niederrhein war gestern im Stadion.
Die Hektik im Spiel beklagte WSV-Trainer Peter Radojewski. In einem Fall sei einer seiner Spieler sogar angespuckt worden. „Aber solche Situationen passieren und daran können wir nur wachsen“ sagte Radojewski.
Vor allem spielerisch war er mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden. In der Halbzeit habe er das angesprochen, sein Team legte danach aber eine unverständliche Zurückhaltung an den Tag. Nur die Reaktion nach dem 1:1 hatte „Rado“ wieder gefallen. „Der WSV war in Unterzahl feldüberlegen. So müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein“, sagte Baumbergs Trainer Markus Kurth.
Oberbürgermeister Peter Jung, gerade aus dem Urlaub zurück, lobte zur Halbzeit die „tolle Atmosphäre“ im Stadion. „Es sind viele Leute hier, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Die Aufbruchstimmung ist spürbar.“ Die drückt sich auch weiter bei den Dauerkarten aus. Stand gestern: 804 verkaufte Saison-Tickets. gh