Bürgerfrühstück Umbaupläne für WSV-Stadion - Das sagen die Anwohner
Wuppertal · Projektentwickler Thilo Küpper präsentierte der Nachbarschaft an der Sonnborner Straße die Pläne zum Stadion-Umbau beim Bürgerfrühstück.
Von einem solchen Andrang ist Guido Grüning dann doch etwas überrascht gewesen. „So voll war es hier noch nie“, freute sich der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Elberfeld-West/Sonnborn am Samstag beim „Treff um 11“ in der Geschäftsstelle der Partei an der Sonnborner Straße. Etwa 30 Leute versammelten sich dort, um sich über eine möglicherweise demnächst anstehende Baumaßnahme in ihrer Nachbarschaft zu informieren: Projektentwickler Thilo Küpper berichtete über den aktuellen Stand der Planungen für den millionenschweren Umbau des Stadions und den Bau von zwei Parkhäusern, die in der Nähe entstehen sollen.
Küpper verwies auf die umfangreichen Gespräche, die rund um das Vorhaben bereits geführt wurden. Denn auch wenn das Projekt schon vor über einem Jahr präsentiert wurde, so haben die Planungen das Stadium der theoretischen Vorleistung bislang nicht verlassen. Zu viel Eile möchte Küpper – auch mit Blick auf die Willensbildungsprozesse in der Öffentlichkeit – nicht an den Tag legen. So ein „Projekt braucht Zeit, um auch zu reifen“, sagte der Immobilienexperte.
2000 Stellplätze sollen in den Parkhäusern entstehen
Die Planungen umfassen sozusagen zwei Schwerpunkte: zum einen den Umbau des Stadions, der nach derzeitigem Stand rund 50 Millionen Euro kosten dürfte, sowie den Bau von zwei etwa zehn Meter hohen Parkhäusern, die am Boettingerweg sowie an der Kornstraße entstehen sollen. Die Parkhäuser, die jeweils etwa 1000 Stellplätze haben sollen, sollen allerdings zurückgenommen sein und den „Alleencharakter“ der Straßen nicht beeinflussen. Zudem wird über die Einrichtung von Park-and-Ride-Plätzen nachgedacht – zum Beispiel auf dem Gelände des stillgelegten Heizkraftwerkes an der Kabelstraße.
Der architektonische Umgang mit dem Stadion solle möglichst „würdevoll“ umgesetzt werden, erklärte Küpper, der geschäftsführender Gesellschafter der für das Projekt zuständigen Entwicklungsgesellschaft Area 42 ist. Vier Etagen hoch soll das Stadion sein, die erste davon wird in den Hang hineingebaut. Die Gegengerade soll ausgebaut, die Zuschauerränge überdacht werden. Ausgerichtet werden soll das Stadion auf eine Größenordnung von etwa 20 000 Zuschauern. Geplant ist auch ein Geh- und Radweg, der um das Stadion entlang führen soll und auch jenseits von Sportveranstaltungen genutzt werden kann. Zudem könnten dort unter anderem ein Hotel, ein Gesundheitszentrum sowie ein Messe- und Kongresszentrum angesiedelt werden.
Küppers wollen steuern, nicht selbst investieren
Dass das geplante Vorhaben für ein Familienunternehmen wie die Firmengruppe Küpper eine Nummer zu groß ist, räumte Thilo Küpper unumwunden ein: „Das übersteigt unsere Kapazitäten.“ Man wolle deshalb auch nicht selbst als Investor tätig werden, sondern verstehe sich als „Projektsteuerer“. Überdies habe man sich zur Unterstützung an das Beratungsunternehmen Drees & Sommer gewandt, das derzeit unter anderem den Umbau des Stadions des FC Barcelona betreut. Laut einer von den Experten erstellten Analyse sei das Projekt Stadionumbau in Wuppertal „sehr attraktiv für potenzielle Investoren und Anleger“, sagte Küpper.
Die Anwesenden hörten die Pläne mit großem Interesse, hatten aber Bedenken wegen der Verkehrsbelastung im Zooviertel, die durch einen Umbau des Stadions vermutlich noch weiter steigen dürfte. Küpper unterstrich, dass bei den Planungen eine Gesamtverkehrsplanung zugrundegelegt werden müsse, „die nicht nur auf das Stadion fokussiert“ sei. Hier befinde man sich in Gesprächen mit der Stadt. Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Grüning bekräftigte, dass es eine „klare Vereinbarung mit der Stadt“ gebe, dass bei einem Umbau des Stadions an einer „strukturellen“ Verbesserung der Verkehrssituation im Quartier gearbeitet werde.
Der 1. Vorsitzende des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck, Bernd Udo Hindrichs, bezeichnete die Pläne als „große Chance für die Entwicklung des Stadtteils“. Es gebe bei dem Vorhaben „mehr Chancen als unlösbare Fragen“, sagte er. Wichtig sei es nun, bei den weiteren Planungen die Anwohner mitzunehmen und für die notwendige Transparenz in dem Verfahren zu sorgen.