Wiwerink: „Lotte ist vielleicht noch stärker geworden“
André Wiwerink kennt den WSV-Gegner (Freitag, 19 Uhr, Stadion Zoo) gut. Zwei Jahre kickte er zuletzt in Lotte.
Wuppertal. Mit den Sportfreunden Lotte wäre André Wiwerink fast aufgestiegen. Als neue Stütze der Abwehr holte der WSV den 32 Jahre alten Abwehrrecken, der bereits von 2005 bis 2008 in Wuppertal gespielt hatte, danach zurück. Die WZ sprach mit ihm vor der Partie am Freitag (19 Uhr, Stadion Zoo) gegen seinen Ex-Club.
In Lotte waren sie Stammspieler, beim WSV bisher auch. Wie nervenaufreibend war es da, gegen Oberhausen die 90 Minuten von der Bank aus zusehen zu müssen?
André Wiwerink: Es war schon ungewohnt, und ich hoffe, dass die Zeit möglichst kurz ist, bis ich wieder aktiv ins Spielgeschehen eingreifen kann.
Konnten Sie die Maßnahme des Trainers, der ihnen zuletzt viele Fehler vorwarf, nachvollziehen?
Wiwerink: Der Trainer hat entschieden, und ich muss das akzeptieren. Ich versuche im Training die Leistung zu bringen, dass er wieder auf mich zurückgreift.
Wie wichtig war der Sieg gegen Oberhausen im Hinblick auf das Spiel gegen Lotte?
Wiwerink: Es ist enorm wichtig, dass wir mit einem Erfolgserlebnis in die Partie gehen können. Auch im Training herrschte natürlich eine ganz andere Stimmung. Das macht alles einfacher.
Ist Lotte aus Ihrer Sicht ähnlich stark, wie in der vergangenen Saison, als der Aufstieg mit 74 Punkten nur knapp verpasst wurde?
Wiwerink: Ich glaube, Lotte hat wieder eine sehr, sehr gute Mannschaft, die vielleicht sogar noch etwas höher anzusiedeln ist. Sie hatten allerdings etwas Verletzungspech. Gorschlüter, Grieneisen und Kuhnert sind so einfach nicht zu ersetzen. Aber der Kader ist sehr breit besetzt.
Was hatte letztlich den Ausschlag für ihre Rückkehr nach Wuppertal gegeben?
Wiwerink: Es war das Gesamtpaket. Die Zahlungssicherheit durch einen Drei-Jahres-Vertrag, die Aussicht, später bei Herrn Runge in der Firma arbeiten zu können und die sportliche Perspektive. Sportlich hätte ich mir zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht ein bisschen mehr versprochen. Aber was hier in Wuppertal möglich ist, habe ich 2008 ja selbst im DFB-Pokal mit dem Spiel gegen die Bayern und der riesigen Euphorie erlebt.
Welche Veränderungen spüren sie hier seit ihrem letzten Engagement für den WSV?
Wiwerink: Eigentlich hat sich wenig geändert, außer, dass wir eine Liga tiefer spielen.
... und die Unterstützung von außen geringer ist?
Wiwerink: Das will ich so nicht sagen. Dass zum ersten Spiel fast 700 Zuschauer mit nach Köln fahren, war schon toll. Dafür, dass es inzwischen weniger sind, sind wir mit unseren Leistungen ja auch mit verantwortlich.
Es hieß, die Mannschaft könne ihr Potenzial nicht abrufen. Sehen Sie das ähnlich, oder ist es für sie eine Frage der Qualität?
Wiwerink: Ich denke, es blitzen immer wieder Phasen in den Spielen auf, in denen die Mannschaft gut spielt. Wir müssen nur konstanter werden.
Haben Sie eine Erklärung für die fehlende Konstanz?
Wiwerink: Nein, wenn ich die hätte, wären wir sicher weiter.
Der Trainer sprach davon, dass die Mannschaft sehr sensibel auf Druck reagiert. Sehen sie auch ein Mentalitätsproblem?
Wiwerink: Das sehe ich nicht unbedingt so. Wir haben viele erfahrene Spieler, die solche Situationen eigentlich kennen.
Die Partie gegen Lotte ist wieder richtungsweisend. Nur wer gewinnt, bleibt oben dran. Ein Problem?
Wiwerink: Nein für mich eher ein positiver Ansporn. Wir wollen ins Spiel gehen und gewinnen.