WSV beendet den Winterschlaf
Der 3:1-Arbeitssieg gegen den VfL Rhede bedeutet den ersten Pflichtspielerfolg 2014.
Wuppertal. Als Rhedes Florian Hahm nach 48 Minuten wie aus dem Nichts aus 25 Metern zum 1:1-Ausgleich ins WSV-Tor traf, da wurden im Stadion am Zoo schon schlechte Erinnerungen an die Partie gegen Baumberg wach, als der WSV ebenfalls geführt, den Gegner dann aber starkgemacht und am Ende verdient verloren hatte. Würde nach bereits vier Pflichtspielniederlagen im Jahr 2014 das Nervenkostüm halten?
Es hielt, wie der WSV gleich mit energischen Gegenangriffen zeigte. Am Ende stand ein verdienter 3:1-Erfolg gegen den Tabellen-Vorletzten, wobei die Gastgeber diesmal auch das Glück des Tüchtigen hatten.
Nur sieben Minuten nach dem Ausgleich prallte ein Schuss von Weggen Rhedes Verteidiger Konrad Kaczmarek an den angelegten Arm und Schiedsrichter Gerrit Heiderich entschied auf Strafstoß. Marvin Ellmann nutzte das „Geschenk“ mit seinem 15. Saisontor, nachdem er in der ersten Hälfte per Kopf nach Flanke von Florian Grün schon für die 1:0-Führung gesorgt hatte.
Aufwärtstendenzen beim WSV waren vor offiziell 1528 Zuschauern im Stadion am Zoo (real waren es weniger, da die gut 1000 Dauerkarten mitzählen) unverkennbar. Thomas Richter sprach nach seinem zweiten Spiel als Cheftrainer in seiner betont nüchternen Art aber „von viel Arbeit“, die man noch habe. Zunächst einmal bis zur Nachholpartie am Mittwoch beim Tabellen-Zweiten FC Kray, die nun ein „hochinteressantes Spiel“ werde.
Gegen die zunächst harmlos agierenden Gäste ging der WSV sofort in die Offensive, blieb dabei aber oft ungenau und hatte seine besten Szenen, wenn er nach Ballverlust nach- und die gegnerische Abwehr unter Druck setzte. So war auch die Führung gefallen, als Eric Yakhem das zuvor verlorene Leder eroberte. Stärkster Mann der ersten Hälfte war aber Marvin Ellmann, der sich als zweite Spitze neben Stoßstürmer Dennis Schmidt wohl fühlt, weil sich die gegnerische Abwehr mehr auf Schmidt konzentriert.
Gut im defensiven Mittelfeld Kevin Weggen, der nach dem Trainerwechsel zu den Gewinnern gehört. Kämpferisch schloss er Lücken, die unter anderem dadurch entstanden, dass Neuzugang Fatmir Ferati kaum nach hinten arbeitete. Auf der anderen Seite brachte der in sein erstes Spiel für den WSV von Beginn an eine neue Qualität. Sehenswert, wie er die Freistöße schlug, von denen sich Rhede fast einen selbst ins Tor bugsiert hätte. Und auch mit einigen Pässen in die Tiefe konnte er glänzen. Ob er nun auch in Kray ein Mann für die Startformation sei, beantwortet Thomas Richter so: „Fatmir ist mit seiner Qualität immer ein Mann für die Startformation. Er muss aber an seinen Defiziten arbeiten und weiß das auch.“ Aufreizend lässig, doch eben auch mit Qualität, wie Ferati beim entscheidenden 3:1 den Ball ins Tor schlenzte.
Für Euphorie fand Sportvorstand Achim Weber noch keinen Anlass. „Das Ergebnis spiegelt nicht die Unsicherheit in einzelnen Phasen wider“, sagte er und meinte vor allem die nach dem 2:1, als man den biederen Gästen einige knifflige Strafraumszenen erlaubte. In der aktuell schwierigen Phase sei der Sieg aber ganz wichtig gewesen.