WSV gegen Hiesfeld: Nur ein Punkt trotz guter Leistung

Wuppertal/Dinslaken. Kevin Weggen konnte es nicht fassen. Seine Miene nach dem Schlusspfiff in der Dinslakener Veilchen-Arena sprach Bände. „Was? Wir haben nur 1:1 gespielt?“ - seine Gedanken waren nicht schwer zu erahnen.

Jubel nach dem Ausgleichstreffer: Der WSV hätte - gemessen an seiner Leistung - allerdings auch als Sieger vom Platz gehen können.

Dort, wo der WSV in der vergangenen Saison zweimal unterlag (in Pokal und Meisterschaft), gelang auch diesmal kein Auswärtssieg. Der TV Jahn-Hiesfeld scheint so etwas wie ein Angstgegner zu sein.

Foto: Wuppertaler SV

Dabei wäre der Dreier in der Fremde diesmal verdient gewesen. Das gab auch Dinslakens Trainer Jörg Vollack unumwunden zu. „Ich kann mich ja nicht hierhin stellen und das Gegenteil erzählen. Ein WSV-Sieg wäre verdient gewesen, für uns war es ein glücklicher Punktgewinn.“

WSV holt einen Punkt bei Jahn Hiesfeld
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Dass es nicht drei Punkte für den WSV wurden, lag an drei Spielern. Zunächst an Dennis Schmidt, der nach 14 Minuten eher zufällig an den Ball kam und plötzlich frei vor Hiesfelds Torhüter Kevin Hillebrand stand, den besten Hiesfelder am Sonntagnachmittag aber nicht bezwingen konnte. Nach 37 Minuten brachte auch Marvin Ellmann aus ähnlicher Position das Kunststück fertig, Hillebrand anzuschießen.
Die WSV-Fans unter den 784 Besuchern rauften sich die Haare, denn ihre Mannschaft wusste sich für starke 30 Minuten nicht zu belohnen. Der WSV war das dominante Team, machte von Beginn an viel Druck und zwang Hiesfeld nur zu Defensiv-Reaktionen.

Dritter im Bunde der entscheidenden Akteure war Hiesfelds Mittelstürmer Danny Rankl. Er nutzte eine der wenigen Szenen im Strafraum des WSV zur Führung. Sein abgefälschter Schuss schlug unhaltbar im Winkel ein (40.). Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.

Doch dass sich beim WSV im Vergleich zur vergangenen Spielzeit etwas verändert hat, wurde in der zweiten Halbzeit deutlich. Mit der nötigen Wut, aber auch Köpfchen, übernahm das Team sofort wieder die Initiative und drängte auf den Ausgleich. Dabei schaltete sich Innenverteidiger Alexander Thamm immer wieder mit in die Angriffsbemühungen ein. Überragend seine Übersicht, sein Kopfballspiel und die Ruhe am Ball. Zum erlösenden Ausgleich traf indes Ellmann, der sonst wohl mit dem Stigma „Chancentod“ hätte leben müssen. Geschickt legte er sich im Strafraum den Ball zurecht und vollendete mit sattem Schuss.

„Es war bitter, dass er nicht schon in der ersten Halbzeit getroffen hat. Aber immerhin macht er noch sein Tor“, sagte WSV-Trainer Thomas Richter, der zwar von zwei verlorenen Punkten sprach, mit dem Teamauftritt in Hiesfeld und jetzt acht Punkten aus vier Spielen aber zufrieden ist.

Der WSV bestreitet erst am Samstag, 13. September, sein nächstes Pflichtspiel. Dann geht’s im Pokalspiel nach Sterkrade (15 Uhr, Niederrhein-Stadion Oberhausen).