WSV: Verloren in der Tiefe des Raumes
Die 0:2-Niederlage des WSV gegen Sandhausen ist fast eine Kopie der 0:3-Schlappe gegen den VfB Stuttgart II.
Wuppertal. Nach der Parte gab es keine langen Diskussionen darüber, in welcher Phase des Spiels die Punkte gegen Sandhausen verloren wurden. WSV-Trainer Uwe Fuchs sah die Gefahr heraufziehen. "Zwei Minuten vor dem Tor war der Faden gerissen.
Da müssen die Schlüsselspieler das Tempo runter fahren, statt weiter Jagdfußball zu spielen", sagte Fuchs, der enttäuscht darüber war, dass seine Mannschaft nach der starken Anfangsphase in einen alten Fehler verfiel.
Und so wurde der WSV wie schon bei der Niederlage gegen den VfB Stuttgart II Mitte der ersten Spielhälfte mit einem einzigen schnellen Spielzug ausgehebelt. "Ich habe den Ball zwar verloren, aber das war in der gegnerischen Hälfte. Wir hätten den ballführenden Spieler stoppen müssen, wenn nicht anders möglich, dann mit einem taktischen Foul.
Doch wir sind zurückgewichen und haben ihn nicht aufgenommen", sagte Steve Müller, der am Anfang einer langen Fehlerkette stand, die Sandhausens Torjäger Regis Dorn nach Vorarbeit von Marcel Schuon zu seinem siebten Saisontreffer nutzte. Sowohl Ken Asaeda als auch Karsten Fischer und Mario Neunaber waren in dieser Szene nur teilnehmende Beobachter.
Eine zweite Schlüsselszene der Partie folgte kurz nach der Pause, als es Schiedsrichter Arne Aarnik bei seinem Debüt in der 3. Liga nach einem üblen Foul von Alexander Eberlein an Tobias Damm mit einer gelben Karte bewenden ließ.
Den Platzverweis hätte Eberlein allein schon wegen einer ähnlichen Aktion vor der Pause, bei der er mit einer Ermahnung davon kam, verdient gehabt. Doch auf fremde Hilfe durfte der WSV an diesem Tag nicht bauen. Und auch bei den wenigen Strafraumszenen fehlte das Quäntchen Glück, um die abgezockte Sandhausener Mannschaft entscheidend aus der Reserve zu locken.
Spätestens nach dem 0:2 durch Sreto Ristic war die Partie dann gelaufen. Wie schon gegen den VfB Stuttgart II verloren sich die Spieler des WSV nun in der Tiefe des Raumes. Der Faden riss nicht nur im Team, sondern auch zu den eigenen Fans, die nur noch ein glücklicher Anschlusstreffer wieder aufgeweckt hätte.
Schade für den WSV, dass bei den eigenen Anhängern die sehr starke Anfangsphase schnell in Vergessenheit geraten dürfte. Da kombinierte der WSV großartig und war den Gästen sogar spielerisch überlegen. Die Schussversuche auf das Tor von Michael Gurski waren jedoch kläglich und dienten allein der Überprüfung der Haltbarkeit der Fangnetze hinter den Toren.
Somit wartet der WSV weiter auf den ersten Heimsieg und nähert sich wieder der Abstiegszone. Sandhausen dagegen schaffte wie vor 14 Tagen der VfB II im Stadion am Zoo den Sprung an die Tabellenspitze.