WSV verurteilt Chaoten, Runge appelliert an das Team
Wuppertal. Eine ernüchterte Zwischenbilanz hat jetzt WSV-Präsident Friedhelm Runge gezogen: In einem offenen Brief an die Fans, den er gestern Abend veröffentlichte, schreibt er, die Mehrzahl der Spiele seit Saisonbeginn habe ihn enttäuscht.
Nun erwarte er von der Mannschaft zusätzlichen Einsatz. "Die Schmusezeit ist vorbei. Die Mannschaft ist gefordert, das auf dem Platz umzusetzen, wozu sie in der Lage ist. Und das sie das kann, hat sie mehrfach bewiesen", schreibt Runge.
Seine Bilanz in Zahlen: Vier Spiele seien überzeugend gewesen, zehn enttäuschend. Besonders die Leistungen in der zweiten Halbzeit hätten nicht ausgereicht. Dagegen könnten nur zusätzliche Trainingstage helfen, meint Runge. An die Fans richtet er gleichzeitig die Bitte, die Mannschaft zwar kritisch, doch mit eigenen Augen im Stadion zu prüfen - und zu unterstützen.
Der Verein hat gleichzeitig zu dem Vorfall im Hauptbahnhof Mönchengladbach Stellung bezogen. Darin verurteilt er das Verhalten "einzelner Chaoten" scharf, wehrt sich aber gegen eine Pauschalisierung. Der Verein will die Ermittlungen der Polizei mit allen Mitteln unterstützen und ruft die Fans auf, sich als Zeugen zu beteiligen. Der Böllerwurf auf Polizisten werfe ein schlechtes Licht auf den Verein und schade dem Dialog, der in Kürze zwischen WSV und Polizei beginnen sollte. Die Zahlen des Polizeiberichts relativiert der WSV allerdings: Im Hauptbahnhof könnten sich maximal 30 statt der beschrieben 70 Fans aufgehalten haben.