Kaymer freut sich auf Heimspiel in Köln
Köln (dpa) - Hundemüde, aber gut gelaunt gibt sich Martin Kaymer vor seinem Heimspiel bei der 24. BMW International Open im GC Gut Lärchenhof bei Köln.
„Es war eine sehr anstrengende Woche in San Francisco, der Platz war extrem schwierig und ich bin mental etwas müde“, erzählte Deutschlands Ausnahmegolfer vor dem einzigen Turnier in der Heimat auf der Europa-Tour. Die Folgen des Zeitunterschieds von neun Stunden ließ ihn morgens um vier im heimischen Bett in Mettmann aufwachen: „Ich habe einfach meine Wäsche gewaschen, gebügelt und bin um fünf dann joggen gegangen. Dort traf ich Alex Cejka, dem ging es genauso“. Kurz darauf ging es auf die Driving Range und die Einspielrunde vor dem mit zwei Millionen Euro dotierten Wettbewerb von Donnerstag bis Sonntag.
Trotz der Reisestrapazen fühlt sich die Nummer 13 der Welt sportlich auf dem richtigen Weg: „Mein kurzes Spiel war zuletzt viel besser, ich habe sehr gut geputtet.“ Nur fünf Schläge Rückstand auf Sieger Webb Simpson und Platz 15. waren achtbar. Den Platz in Pulheim kennt Kaymer bestens, sein Bruder Philipp wird ihn als Caddie begleiten und er will die Atmosphäre genießen: „Es ist schön, Freunde zu treffen und auf dem Platz Spaß zu haben. Aber ich will auch gewinnen.“
Gemeinsam mit Marcel Siem und Titelverteidiger Pablo Larrazábal aus Spanien schlägt Kaymer am Donnerstag um 8.10 Uhr ab. Mit dem Ratinger Siem kommt er gut aus, sie teilen sich sogar den Trainer: „Das wird eine lustige Runde. Marcel ist sehr emotional, geht aus sich heraus. Manchmal würde ich mir das von mir auch wünschen, aber so bin ich nicht.“ 2008 gewann er nahe München als erster und bisher einziger Deutscher das inzwischen letzte erstklassige Turnier, das nun im Jahreswechsel zwischen Köln und München pendelt.
Auch Altmeister Bernhard Langer und Cejka schlagen in Pulheim ab. Senior Langer versucht bereits zum 23. Mal, den Titel zu gewinnen. Cejka ist nach seinem 41. Platz bei den US Open froh, den Platz gut zu kennen. Die Umstellung auf die langsamen Grüns dauert allerdings. Gesundheitlich hat der Wahl-Münchner seine Grasallergie endlich in den Griff bekommen: „Ich war bei vielen Ärzten in den USA und Deutschland, aber geholfen hat mir ein 90 Jahre alter Chinese.“ Nun dürfe er kein Fleisch, keine Nüsse, Bananen, Käse und Shrimps mehr essen. „Die Zeiten von Burger und Pizza sind vorbei“, beteuerte Cejka, der seit Jahren in Las Vegas lebt.
Optimistisch gibt sich Siem, der seit zwei Jahren akribisch an seiner Athletik feilt. „Ich arbeite viel an meiner Technik und habe auch Muskelmasse aufgebaut, um gerade zum Ende meiner Runden stabiler zu werden.“