Langer verpasst Masters-Sensation - Willett schafft sie
Augusta (dpa) - Der Masters-Absturz verdarb Golf-Senior Bernhard Langer nicht die gute Laune. Obwohl der 58-Jährige beim großen Finale in Augusta von Position drei auf Platz 24 durchgereicht wurde, war der Anhausener alles andere als unzufrieden.
„Die ersten drei Tage waren wirklich sehr, sehr positiv. Ich habe auch heute nicht so schlecht gespielt, die Putts gingen nicht rein. Das war der Unterschied“, sagte der zweimalige Masters-Champion.
Beim Überraschungssieg des Engländers Danny Willett fehlte Langer zur großen Golf-Sensation am Schlusstag die Konstanz - eigentlich seine Stärke. Mit kleinen Fehlern gleich zu Beginn der letzten Runde im Augusta National Golf Club büßte er schon früh alle Chancen auf einen dritten Sieg nach 1985 und 1993 bei dem bedeutendsten Major-Turnier ein.
Mit einer 79er-Runde auf dem Par-72-Kurs war Langer letztendlich chancenlos. Mit insgesamt 294 Schlägen lag er am Ende elf Schläge hinter Willett. Deutschlands Nummer eins Martin Kaymer (300) verabschiedete sich auf Rang 49 aus dem Augusta National Golf Club.
Der ewig junge Langer war trotz des verpassten Coups eine der prägenden Spieler beim 80. Masters. Drei Runde lang zeigte der immer fitte Senior der versammelten Golf-Elite, wie man einen der anspruchsvollsten Plätze der Welt erfolgreich bewältigt. Nur am Schlusstag verlor „Mr. Consistency“, so Langers Spitzname, die Konstanz. Nach drei Schlagverlusten auf den ersten drei Löchern war dem Routinier schnell klar, dass er in diesem Jahr in Augusta keinen Rekord aufstellen wird. Bei einem Sieg wäre Langer der mit Abstand älteste Major-Champion der Golf-Geschichte geworden.
Im nächsten Jahr wird Langer in Augusta wieder Jagd auf den Rekord und sein drittes „Grünes Jackett“ machen, denn alle Masters-Sieger genießen an der Magnolia Lane ein lebenslanges Startrecht. „Ich glaube immer noch, dass ich einiges in mir habe“, sagte Langer. Einen Zeitpunkt seine einzigartige Karriere zu beenden, sieht der in Florida lebende Langer noch lange nicht.
Die Schlagzeilen am Sonntag gehörten aber Willett. Der 28-jährige aus Sheffield spielte auf dem Par 72-Kurs eine fantastische 67er-Schlussrunde und hatte letztlich mit einem Gesamtergebnis von 283 drei Schläge weniger als sein Landsmann Lee Westwood und der amerikanische Titelverteidiger Jordan Spieth.
Auf der Schlussrunde profitierte Willett vom Einbruch des souverän führenden Spieth. Der Weltranglistenzweite aus Texas lag nach neun Löchern noch mit fünf Schlägen vorn und hatte die große Chance, als vierter Spieler der Masters-Geschichte seinen Vorjahres-Titel zu verteidigen. Zwischen den Bahnen zehn und zwölf verlor Spieth jedoch sechs Schläge. „Das waren sehr schwere 30 Minuten für mich, die ich hoffentlich nie wieder erleben werde“, meinte der 22-Jährige völlig frustriert.