BHC: Ein Punkt im Top-Spiel
Nach dem 32:32 gegen Düsseldorf sind die Bergischen nicht mehr Spitze.
Die Tabellenführung ist futsch für die Zweitliga-Handballer des Bergischen HC. Nach dem 32:32 (16:15) gegen Verfolger HSG Düsseldorf in einem spannenden Top-Spiel vor 2600 Zuschauern in der ausverkauften Solinger Klingenhalle ist zwar der Drei-Punkte-Vorsprung auf den rheinischen Rivalen geblieben, doch der TV Hüttenberg siegte wenig später erwartungsgemäß gegen Haslach (36:28) und übernahm damit den Platz an der Sonne. Punktgleich mit dem BHC aber einem um 23 Treffer besseren Torverhältnis. Da beide Mannschaften an den letzten neun Spieltagen ein fast identisches Restprogramm haben, dürfte den Fans ein dramatischer Endspurt um den Direktaufstieg bevorstehen.
Das Spitzenspiel hielt weitgehend, was es versprochen hatte. Die Schlussviertelstunde war gerade angebrochen, als BHC-Linksaußen Christian Hoße zu ganz großer Form auflief. Erst ein Treffer aus dem Positionsangriff heraus zum 25:25, kurz danach ein Steal in der Abwehr und ein erfolgreicher Tempogegenstoß zum 26:25. Als Hoße mit einem genialen Wurf fast von der „Eckfahne“ aus zum 29:28 einnetzte und einen Gegenstoß zum 30:28 folgen ließ, schien die Entscheidung zugunsten der Hausherren in der Luft zu liegen. Erst recht als Kristian Nippes in Unterzahl wie das Messer durch die Butter zwischen zwei Düsseldorfern hindurchging und zum 31:29 (56.) traf. Selbst eine umstrittene Bankstrafe gegen Co-Trainer Chrischa Hannawald (wegen Meckerns) schien den BHC nicht mehr aufhalten zu können. Keeper Jan Stochl parierte in doppelter Unterzahl einen freien Wurf von Außen und als Kenneth Klev im Gegenzug mit einem Geschoss aus der zweiten Reihe das 32:29 erzielte, brodelte die Halle.
Doch ganz im Stile einer Spitzenmannschaft ließen sich die erstligaerfahrenen Gäste nicht entmutigen und machten sich an die Aufholjagd. 45 Sekunden vor Schluss war es der bärenstarke Kreisläufer Max Weiß, der zum 32:32 traf. 17 Sekunden vor dem Ende nahm BHC-Trainer HaDe Schmitz seine Auszeit, doch mit dem erhofften Siegtreffer sollte es nichts mehr werden.
„Wir haben den letzten Angriff eigentlich gut gespielt. Wir wollten uns mehrere Wurfoptionen offen halten, aber Runar Karason hat leider zu früh geworfen“, ärgerte sich Schmitz über seinen Halbrechten, der ansonsten ein exzellentes Spiel abgeliefert hatte. Im sechsten Anlauf also wieder kein Sieg gegen Düsseldorf. Ob das 32:32 für den BHC eher ein gewonnener oder verlorener Punkt war, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen.