Handball Gunnarsson & Co schlagen Weltmeister
Malmö/Göteborg/Trondheim/Wien/Wuppertal · EM: Schweden müssen plötzlich bangen.
Die Nordlichter des Bergischen HC sorgen bei der Handball-Europameisterschaft weiter für die positiven Schlagzeilen aus Sicht des Handball-Bundesligisten. Während Max Darj und Linus Arnesson Schweden am Sonntagabend beim 19:21 gegen Slowenien allerdings überraschend ihren zweiten Sieg verpassten und damit am Dienstag gegen Polen gewinnen müssen, um nicht auszuscheiden, gelang Arnor Gunnarsson mit Island eine Riesenüberraschung. In Gruppe E in Malmö schlugen die Isländer Weltmeister und Olympiasieger Dänemark mit 31:30 und zeigten dabei über die volle Spielzeit einen mitreißenden Auftritt.
„Wir haben uns sehr, sehr gut vorbereitet und 60 Minuten mit unserem Herzen gespielt. Deswegen haben wir gewonnen“, übermittelte Gunnarsson unserer Zeitung. Der Rechtsaußen selbst hatte die vollen 60 Minuten auf dem Feld gestanden und zwei Siebenmetertreffer beigesteuert. Nachher machte er glücklich Selfies mit den wie immer bunt geschminkten und für ihre euphorische Unterstützung bekannten isländischen Fans. Am Montag geht es für die Isländer nun gegen Russland, das sein erstes Spiel gegen Ungarn knapp verloren hatte. Selbst im Falle eines erneuten Erfolges, könnte erst das letzte Spiel gegen Ungarn über das Weiterkommen entscheiden.
Ihre Chancen auf die Hauptrunde wahrten am Sonntag Tomas Mrkva und Tomas Babak mit Tschechien. der Auftaktniederlage gegen Gastgeber Österreich (29:32) vom Freitag ließen die Tschechen am Sonntag einen 27:25-Erfolg gegen Nordmazedonien folgen, haben wie die Mazedonier jetzt zwei Zähler und treffen am Dienstag im letzten Gruppenspiel auf den Tabellenletzten Ukraine. Tomas Babak gelangen fünf Tore bei neun Versuchen, er hat nun acht EM-Treffer und bereits zwölf Assists auf seinem Konto. Mrkva hatte nur eine kurze Einsatzzeit, nachdem er gegen Österreich begonnen, danach aber sein Spannmann Martin Galia die besser Figur abgegeben hatte.
Für Maciej Majdzinski dürfte mit Polen das EM-Abenteuer bereits am Dienstag beendet sein, wenn er im letzten Gruppenspiel auf seine schwedischen BHC-Kollegen trifft. Mit 24:31 gegen die Schweiz und Andy Schmid verloren die Polen auch ihr zweites EM-Spiel klar. Da nutzten auch Majdzinskis vier Treffer bei nur sechs Versuchen nichts.
Noch im Rennen ist dagegen Jeffrey Boomhouwer mit den Niederlanden. Nach der Niederlage gegen Deutschland besiegte Boomhouwer & Co Lettland überraschend klar mit 32:24. Der BHC-Linksaußen stand 50 Minuten auf dem Feld hatte bei vier Toren eine 100-prozentige Schussausbeute.
100-Prozent hatte auch Max Darj gegen Slowenien - ein Versuch, ein Treffer -, wurde aber vorwiegend in der Abwehr aufgeboten. Linus Arnesson spielte 41 Minuten Abwehr und Angriff, traf bei drei Versuchen allerdings auch nur einmal.