Bietigheim und Erlangen machen den Aufstieg perfekt

Leipzig (dpa) - Die spannendste Meisterschaft in der Geschichte der Handball-Bundesliga könnte mit einer hauchdünnen Tordifferenz entschieden werden. Im Fernduell am kommenden Samstag haben die Rhein-Neckar Löwen dabei einen vermeintlichen Vorteil beim VfL Gummersbach.

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Titelverteidiger THW Kiel trifft daheim auf die Füchse Berlin. Die letzte enge Meisterschaftsentscheidung nach Toren gab es 2007 im Zweikampf zwischen dem Rekordmeister und dem HSV Hamburg. Die Kieler setzten sich damals dank 98 mehr erzielter Tore durch.

Diesmal wird es auf jeden Fall knapper. Die Löwen haben nach dem 41:28-Kantersieg am vergangenen Mittwoch gegen MT Melsungen sieben Tore Vorsprung, nachdem der THW am Sonntag bei TuS N-Lübbecke mit 35:21 (15:11) gewann. „Die Löwen sind sicher im Vorteil, denn für Gummersbach geht es um nichts mehr. Wir können jetzt nur noch unsere bestmögliche Leistung abrufen“, sagte THW-Trainer Alfred Gislason.

Entscheidend wird auch sein, wie die Füchse Berlin die verpasste Titelchance beim Final Four im EHF-Pokal wegstecken. Die Hauptstädter rappelten sich nach dem Halbfinal-Aus gegen Szeged am Sonntag noch einmal auf und gewannen im Spiel um Rang drei gegen HCM Constanta aus Rumänien mit 29:28 (13:14).

„Nach der Enttäuschung hat das gesamte Team eine tolle Leistung und Charakter gezeigt“, lobte Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson. Auch Matchwinner Romero, der acht Treffer zum Erfolg beitrug, war stolz auf seine Mannschaft. „Natürlich hätten wir gerne den EHF-Cup gewonnen, doch so ist der Sport“, meinte der Kapitän, der nach der Saison seine Karriere beenden und in seine Heimat Spanien zurückkehren wird.

Die SG Flensburg-Handewitt gewann im letzten Heimspiel mit 30:22 (16:10) gegen HBW Balingen-Weilstetten. Während die Norddeutschen mit dem Sieg Rang drei und somit die Aussicht auf die erneute Champions League-Qualifikation verteidigten, bleibt Balingen auf einem Abstiegsrang.

Nach dem Zweitliga-Spitzenspiel zwischen SG BBM Bietigheim und HC Erlangen feierten der Sieger und der Besiegte den erstmaligen Aufstieg in die Handball-Bundesliga. „Wenn wir etwas zur Ruhe kommen, werden wir realisieren, dass die Mannschaft Unglaubliches geleistet hat“, meinte Bietigheims Trainer Hartmut Mayerhoffer nach dem 23:29 (9:13) gegen Erlangen.

Weil der SC DHfK Leipzig seine etwas früher angepfiffene Partie gegen Aue verlor, stand der Aufstieg Bietigheims bereits zur Halbzeit fest. Und durch den Sieg in der mit 1500 Zuschauern ausverkauften Halle am Viadukt ist auch Erlangen am letzten Spieltag nicht mehr von einem Aufstiegsrang zu verdrängen. Entsprechend glücklich war HC-Trainer Frank Bergemann. „Ich bin super erleichtert. Es war für alle Mannschaften, die oben dabei waren, eine super spannende Saison“, sagte er. Tabellenführer Friesenheim machte den Aufstieg schon vergangene Woche perfekt.