Dank Lichtlein: DHB-Team besiegt WM-Vierten Slowenien

Magdeburg (dpa) - Carsten Lichtlein hat den deutschen Handballern einen Prestigesieg gerettet. Der Schlussmann parierte in der letzten Sekunde einen Freiwurf und sicherte dem WM-Fünften damit am Samstag in Magdeburg einen 31:30 (17:14)-Erfolg gegen den WM-Vierten Slowenien.

Vor 4573 Zuschauern in der Getec Arena warfen Kevin Schmidt und Dominik Klein jeweils sechs Tore für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Am Sonntag spielen beide Teams in Dessau-Roßlau erneut gegeneinander.

„Es war heute ein richtiger Härtetest für uns. Die Slowenen haben uns alles abverlangt. Es war ein gelungener Test“, sagte Bundestrainer Martin Heuberger.

Die Tests gegen die leichtfüßigen Slowenen dienten nur einem Zweck: Einspielen für die EM-Qualifikationsspiele am 12. Juni in Podgorica gegen Montenegro und am 15. Juni in Aschaffenburg gegen Israel. Denn die deutsche Mannschaft braucht aus den beiden Partien zwei Siege, um sicher einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe 2 zu belegen und so die EM im Januar 2014 in Dänemark zu erreichen.

Wie - fast schon gewohnt - musste die DHB-Auswahl wieder einmal personelle Handicaps verkraften. Die Rückraumspieler Steffen Fäth und Steffen Weinhold konnten wegen Knieverletzungen nicht mitspielen. Für Fäth war kurzfristig der Balinger Kai Häfner ins Aufgebot gerückt, Adrian Pfahl ersetzte Weinhold.

Unterdessen gab Holger Glandorf nach einer Zwangspause von 13 Monaten wegen Verletzung, gesundheitlicher Probleme und zeitweiliger Nichtberücksichtigung sein Comeback. Mit seiner Dynamik setzte der Linkshänder wichtigen Impulse im rechten Rückraum, offenbarte aber auch die erwarteten Abstimmungsprobleme. „Ich war mit Holger zufrieden. Er hat seine Sache gut gemacht. Aber man hat auch gesehen, dass ein Jahr nicht ohne Spuren an ihm vorbeigegangen ist“, urteilte der Bundestrainer.

Mit seinem Treffer zum 1:0 (1.) in seinem 156. Länderspiel eröffnete der Flensburger Glandorf den Torreigen. In dem Duell des WM-Fünften mit dem WM-Vierten schenkten sich beide Teams nichts, spielten aber trotzdem ausgesprochen fair. In der freundschaftlichen Begegnung legten die Akteure ihr Augenmerk auf spielerische Aspekte und hohes Tempo.

Dabei erspielte sich der Gast zunächst eine 6:4-Führung (8.). Während die deutsche Mannschaft in der Abwehr unerwartete Schwächen zeigte, zeigten sich die Mannen um Spielmacher Michael Haaß in seinem 100. Länderspiel im Angriff konzentriert und treffsicher. So drehten sie den Rückstand in eine 13:11-Führung (25.) und bauten den Vorsprung dank einiger Nachlässigkeiten der Slowenen bis zur Pause auf 17:14 aus.

Mit einem Blitzstart nach Wiederanpfiff setzte sich das DHB-Team auf 21:15 (35.) ab. Dabei blieb Bundestrainer Martin Heuberger seiner Linie treu und gab allen Spielern Einsatzzeiten. In der daraus resultierenden Schwächephase schmolz der Vorsprung auf 22:21 (39.). Beim 24:24 (45.) hatte der Gastgeber seinen Vorteil aufgebraucht. Mit Glück und Geschick kam der WM-Fünfte aber dennoch zum Erfolg.