DHB-Frauen mit Fehlstart gegen Polen in WM-Vorbereitung

Leipzig (dpa) - Die deutschen Handball-Frauen haben trotz einer Steigerung in der zweiten Halbzeit einen Fehlstart in die WM-Vorbereitung hingelegt.

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Zehn Tage vor dem Auftaktspiel im dänischen Kolding gegen Frankreich verlor die neu formierte Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Leipzig mit 30:31 (14:17) gegen den WM-Vierten Polen und verspielte dabei eine 27:24-Führung (48.).

Vor 2263 Zuschauern in der Arena Leipzig mangelte es dem deutschen Team lange an Abstimmung in Angriff und Abwehr sowie Präzision beim Torabschluss. Anna Loerper und Saskia Lang erzielten je fünf Treffer für den Gastgeber. „Für meine Mannschaft war das nicht einfach. Ich hätte gern gewonnen, aber das war nur ein Testspiel“, sagte Bundestrainer Jakob Vestergaard.

Bis zum WM-Beginn der WM vom 5. bis 20. Dezember in Dänemark bestreitet die Mannschaft von Bundestrainer Jakob Vestergaard am 27. und 28. November im kroatischen Umag noch zwei Tests gegen die Slowakei und Kroatien. Bei der WM trifft die DHB-Auswahl in der Vorrundengruppe C auf Frankreich, Brasilen, Argentinien, Kongo und Südkorea.

Fehlen wird dann Angie Geschke. Vestergaard strich die 30-Jährige aus dem WM-Kader und reist mit 18 Spielerinnen nach Umag. „Ich möchte mit Angie gern im linken Rückraum spielen. Aber da haben wir Saskia Lang, Xenia Smits und Shenia Minevskaja“, begründete Vestergaard den Verzicht. Zudem will er fünf Linkshänderinnen mit nach Dänemark nehmen und entschied sich für die 20 Jahre alte Jennifer Rode.

In ihrer Spielstätte bei der Heim-WM 2017 kamen die deutschen Handball-Frauen überhaupt nicht in die Gänge. Nach verteiltem, aber auch nervösem Beginn beider Teams geriet der Gastgeber mit 3:5 (9.) ins Hintertreffen. Da half auch nicht die Auszeit von Bundestrainer Vestergaard beim 8:11 (19.). Dann danach wuchs der Rückstand auf 8:12 (20.) und gar 10:15 (25.) an.

„Polen ist wie wir: Sie haben viele gute Spielerinnen, brauchen aber noch Zeit“, hatte Vestergaard den WM-Vierten charakterisiert. Doch die Polinnen überzeugten im Gegensatz zu deutschen Team mit Treffsicherheit, aggressiver Abwehr und flüssigem Kombinationsspiel. All dies ließ das DHB-Team über weite Strecken vermissen. Der Innenblock hatte große Probleme mit Polens Kreisläuferin Hanna Sadej, die bis zum 14:17-Halbzeitstand vier Tore warf.

„Wir haben zu viele Tore bekommen in der Abwehr. Da müssen wir stabiler stehen. 14 Tore im Angriff sehen gut aus, aber da haben wir auch Defizite“, sagte Co-Trainerin und Teammanagerin Grit Jurack zur Pause und meinte optimistisch: „Drei Tore im Handball sind gar nichts.“

Die deutschen Spielerinnen kamen entsprechend schwungvoll aus der Kabine und verwandelten den Rückstand beim 20:18 in die erste Zwei-Tore-Führung (36.). Dabei zahlte sich die Hereinnahme von Loerper und Lang aus. Danach boten sich beide Teams ein Duell auf Augenhöhe mit dem besseren Ende für die Gäste.