DHB-Pokal: Thüringer HC deklassiert Leipzig im Finale

Göppingen (dpa) - Der Thüringer HC hat im Pokalfinale der Handballerinnen den Erzrivalen HC Leipzig deklassiert. Damit hat der Club seit dem Amtsantritt von Trainer Herbert Müller im Juli 2010 in jeder Saison mindestens einen Titel geholt.

2011 gelang den Thüringerinnen sogar das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg. Nun peilt Müller nach dem erneuten Pokalsieg auch den Meister-Hattrick mit seinem Team an.

Im Pokalfinale in Göppingen besiegten die Thüringerinnen mit 30:22 (15:11) den Erzrivalen HC Leipzig. Es war das erste direkte Aufeinandertreffen der beiden deutschen Vorzeigevereine in einem Pokalfinale. „Dieser Sieg wird uns im Meisterschaftsrennen enormen Rückenwind geben. Natürlich wollen wir jetzt auch das Double gewinnen“, sagte Müller, der seinen Vertrag beim THC schon im vergangenen Herbst vorzeitig bis 2016 verlängert hatte. Leipzigs Manager Kay-Sven Hähner stellte fest: „In einem Finale muss man eine Topleistung bringen. Bei uns hat keine Leistungsträgerin überzeugen können.“

Der THC erwischte den besseren Start und zog nach sechs Minuten mit 4:1 davon. Leipzig bewies Charakter und schaffte trotz zweifacher Unterzahl den Anschluss. Doch Maike März gewann in der Folge klar das Torhüter-Duell gegen Leipzigs Nationaltorhüterin Katja Schülke, so dass sich der THC auf 9:5 absetzen konnte. Nach dem Wechsel schaltete der Meister noch einen Gang höher und warf eine Sechs-Tore-Führung (20:14/37.) heraus. Leipzig versuchte es dann mit einer siebten Feldspielerin und hatte kurzfristig Erfolg damit.

Die spielerische Linie ging Leipzig komplett verloren, beim Thüringer HC klappte hingegen alles. Nationalspielerin Nadgornaja traf aus dem Rückraum nach Belieben, am Kreis fand der HCL kein Mittel gegen die starke Niederländerin Snelder. Und wenn, war da noch Torhüterin März. „Sie machte hinter einer starken Deckung ein überragendes Spiel, aber die Mannschaft hat insgesamt eine wahnsinnig geschlossene Leistung abgeliefert“, lobte THC-Präsident Karsten Döring, der mitten im „roten“ Fanblock der gut 350 mitgereisten Thüringer Fans saß. Vor insgesamt 3500 Zuschauern waren Danick Snelder und Nadeshda Nadgornaja mit je acht Toren am erfolgreichsten für den Meister, für Leipzig trafen Anne Hubinger (6) und Maura Visser (5/2) am meisten.

Im Halbfinale zuvor musste der THC dagegen Schwerstarbeit verrichten. Das heimstarke Team von Frisch Auf Göppingen, das zuvor Titelverteidiger VfL Oldenburg aus dem Rennen warf, hielt ordentlich dagegen und lag kurz nach dem Wechsel noch auf der Siegerstraße. Erst in der Schlussviertelstunde setzte sich der Favorit noch klar durch.