Noch eine Rechnung offen

BHC-Gegner Eintracht Hildesheim (Samstag, 18.15 Uhr Klingenhalle) weckt unangenehme Erinnerungen.

Wuppertal. Es sieht komfortabel aus für die Handballer des Bergischen HC. Bereits in wenigen Wochen könnte der Aufstieg in die erste Liga unter Dach und Fach sein. So rosig die Zukunft momentan erscheint, so werden die Bergischen am Samstag ein bisschen von der Vergangenheit eingeholt.

Denn wenn um 18.15 Uhr Eintracht Hildesheim in der Solinger Klingenhalle gastiert, werden Erinnerungen wach an die Endphase der vergangenen Saison und eine der schlimmsten Pleiten, die der BHC in seiner ersten Erstliga-Spielzeit kassierte. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr war es nämlich die 28:29-Heimschlappe gegen Hildesheim, die fast alle Hoffnungen auf den Klassenerhalt zunichte machte. Hildesheim war damals Tabellenletzter und selbst rechnerisch nicht mehr zu retten, spielte aber in der Uni-Halle voll motiviert auf.

In dieser Saison sieht die Lage völlig anders aus. Ebenso wie der BHC waren auch die Hildesheimer als heißer Aufstiegskandidat eingeschätzt worden, krebsen jetzt aber auf dem 14. Tabellenplatz herum. Es schrillen die Alarmglocken, der Mannschaft droht sogar der Abstieg in die dritte Liga. Dabei ist das Potenzial bei den Niedersachsen unstrittig vorhanden. Aber sie rufen es selten ab. Anfang März war solch ein Tag, als die Eintracht beim damals klar favorisierten Spitzenreiter Emsdetten mit 31:23 gewann. Nachdem die Hildesheimer am Spieltag zuvor auch Hüttenberg klar besiegt hatten, schien die Wende zum Besseren eingeleitet.

Doch der nächste Nackenschlag folgte, als die Mannschaft im Heimspiel gegen Abstiegskandidat Leutershausen nicht über ein glückliches Remis hinauskam. Es folgte so etwas wie ein Erdbeben beim ambitionierten Ex-Erstligisten: Gerald Oberbeck (in Personalunion auch Geschäftsführer und seit 36 Jahren der Macher der Eintracht) trat als Trainer zurück, sprach davon, dass er die Mannschaft nicht mehr erreiche und das Team nicht funktioniere.

Der erstligaerfahrene Trainer der Hildesheimer A-Jugend, Jürgen Kloth, sprang ein und kassierte zum Einstand gleich drei Niederlagen. Am vergangenen Wochenende dann aber wieder ein Hoffnungszeichen mit dem 27:26-Heimsieg gegen BHC-Verfolger Nordhorn. Die kampfstarke Vorstellung stärkte das Selbstvertrauen der hochkarätig besetzten Truppe um den torgefährlichen Spielmacher Michael Qvist. Dass etliche Akteure dabei sind, die in der vergangenen Saison den BHC schon einmal aus allen Hoffnungen rissen, darf sie auf der Habenseite verbuchen. Umgekehrt hat der BHC dadurch noch eine Rechnung offen. . .