Flensburg demütigt Meister Hamburg - Kiel siegt
Kiel (dpa) - Die Dauersieger des Handball-Rekordmeisters THW Kiel haben auch dem TV Großwallstadt die Grenzen aufgezeigt. Der Bundesliga-Spitzenreiter bezwang die Unterfranken 28:15 (16:9).
Mit dem 24. Erfolg im 24. Ligaspiel baute die Mannschaft von Coach Alfred Gislason ihre beeindruckende Serie saisonübergreifend auf 27 Siege aus. Diese Bestmarke setzten die „Zebras“ bereits in der Spielzeit 2008/2009. Am Ende holte der THW den Titel. Angesichts des konkurrenzlosen Meisterkurses scheint dieser den Kielern (48:0 Punkte) auch in der laufenden Spielzeit nicht zu nehmen.
In der mit 10 250 Zuschauern ausverkauften Sparkassen-Arena begannen die Gastgeber konzentriert und abgeklärt. Mitte des ersten Durchgangs führte der THW komfortabel 9:2. Über ein verbessertes Passspiel und längere Ballstafetten gestaltete Großwallstadt die Begegnung fortan lange Zeit ausgeglichen. Zudem parierte TVG-Rückhalt Martin Galia zahlreiche Würfe. Bester Schütze der Partie war Kiels Rückraumspieler Momir Ilic mit sechs Treffern.
Zuvor hatte die SG Flensburg-Handewitt das Verfolger-Duell gewonnen und dem Meister HSV Hamburg schon die fünfte Saisonniederlage zugefügt. Das Team von Coach Ljubomir Vranjes bezwang die Hanseaten mit 36:30 (18:15).
In der Tabelle tauschte Flensburg die Plätze mit dem HSV und rangiert nun auf Rang drei (37:11 Punkte). Hamburg ist Vierter (35:11). Nachdem die Meisterschaft lange zugunsten des Spitzenreiters THW Kiel entschieden scheint, muss der HSV nun sogar um die Qualifikation zur Champions League fürchten. Nur die ersten Drei qualifizieren sich für die Königsklasse. Hinter den Hamburgern wittern noch die Rhein-Neckar Löwen (33:13) ihre Chance.
Vor 6500 Zuschauern in der ausverkauften Flensburger Campushalle übernahmen die Gastgeber nach 15 Minuten die Kontrolle und drehten den 7:9-Rückstand in eine 16:12-Führung (25. Minute). „Die Saison ist noch lange nicht rum“, betonte HSV-Präsident Martin Schwalb. In der Abwehr bekamen die Hanseaten Flensburg nicht zu packen, in der Offensive scheiterte der HSV zu häufig am starken SG-Schlussmann Mattias Andersson. „Den Blick auf die Tabelle können wir jetzt erstmal genießen“, meinte der Keeper. „Wenn es so weitergeht wie heute, sieht es gut für uns aus.“ Mit dem Erfolg nahm Flensburg erfolgreich Revanche für die 19:27-Pleite im Hinspiel.