Handball 13 Siebenmeter gegen die HSG

Bei der deutlichen 23:35-Niederlage gegen Tabellenführer Coburg stehen die Unparteiischen im Mittelpunkt.

HSG-Trainer Felix Linden (r.) kann es nicht fassen: 13 Siebenmeter gaben die Schiedsrichter gegen, nicht einen für sein Team.

Foto: Ja/Samla

Einen weiteren Nackenschlag kassierte Zweitliga-Schlusslicht HSG Krefeld bei der 23:35-Heimniederlage gegen den Tabellenführer HSC Coburg. Vor der Saison-Minuskulisse von 518 Zuschauern bot der Aufsteiger erneut eine äußerst schwankende Leistung. Den mit Abstand schwächsten Part in der am Ende ungleichen Begegnung jedoch spielten die Unparteiischen Marvin Cesnik und Jonas Konrad. Denn 13 Mal zeigten die beiden Gummersbacher zu Gunsten des Spitzenreiters auf den Siebenmeterpunkt. Die Gastgeber dagegen gingen völlig leer aus, weil die Unparteiischen etliche Aktionen der Coburger Abwehr einfach nicht für siebenmeterwürdig hielten. Ähnlich war das Verhältnis bei den Zeitstrafen.

Hier entschied das Duo acht Mal gegen die Gastgeber, der Spitzenreiter kam mit zwei Strafen glimpflich davon. Nicht nur die Krefelder Fans gerieten auf die Palme, auch HSG-Trainer Felix Linden beschwerte sich lautstark über das fehlende Fingerspitzengefühl der beiden Referees aus Gummersbach, die seiner Meinung nach etliche 50:50-Entscheidungen für die Gäste fällten. Letztlich musste Linden sogar per Gelber Karte zur Ruhe gebracht werden.

Unisono herrschte, schon fast resignierend, im Spielerlager der Krefelder eine einhellige Meinung: „Wir besitzen als abgeschlagener Tabellenletzter einfach keine Lobby bei den Unparteiischen.“ Doch Abwehrspezialist Jonas Vonnahme mahnte, nicht die Schiedsrichterleistung allein für die sehr deutliche Niederlage verantwortlich zu machen: „Uns ist in der Schlussphase deutlich die Puste ausgegangen. Da hatte Coburg einfach die viel breitere und besser besetzte Auswechselbank zu Verfügung.“ Spielmacher Simon Ciupinski stieß in das gleiche Horn: „Wir müssen in allen Spielen über 60 Minuten an die Maximalbelastung gehen, während die Gegner so gut besetzt sind, dass oft durchgehend 80 Prozent der Leistung reichen, um gegen uns zu gewinnen.“ Nach einem 12:21-Rückstand führte erst eine Aufholjagd der HSG, angeführt vom starken neuen Kreisläufer Paul Skorupa, der insgesamt sieben Tore warf, zum 20:23 und 21:24-Zwischenstand. Die zu diesem Zeitpunkt viel zu nachlässig agierenden Gäste zogen wieder die Zügel an und fuhren den verdienten Sieg ein. Coburgs Torschützenkönig Florian Billek war kaum zu halten und erhöhte sein Konto um elf Treffer auf 166 Tore.

Die Siebenmeterflut stellte allerdings den ungarischen HSG-Torhüter Norman Toth in den Mittelpunkt. Der 30-Jährige parierte drei Versuche der Coburger, ist mit insgesamt 22 gehaltenen Siebenmetern derzeit der beste Keeper in der Strafwurfquote in der 2. Handball-Bundesliga.