HSV trotzt ungewisser Zukunft: Sieg gegen Magdeburg
Hamburg (dpa) - Der zahlungsunfähige HSV Hamburg hat in der Handball-Bundesliga ein Zeichen gesetzt. Der dramatischen Finanzlage zum Trotz zeigten die Norddeutschen im Spiel gegen den SC Magdeburg eine starke Leistung und gewannen mit 27:22 (11:8).
Für den Tabellen-Fünften (25 Punkte) war es der fünfte Sieg in Serie. Sollten dem Verein maximal zwölf Punkte wegen seiner wirtschaftlichen Versäumnisse abgezogen werden, würde er zum gegenwärtigen Zeitpunkt mit 13 Zählern auf Platz zwölf landen und noch sieben Punkte vom Abstiegsplatz entfernt sein.
Die SG Flensburg-Handewitt bleibt derweil im Meisterrennen. Am Sonntag gewannen die Norddeutschen bei den Füchsen Berlin mit 27:26 (15:13). In der Tabelle liegt die SG weiterhin fünf Punkte hinter Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen und einen Zähler hinter dem Tabellenzweiten THW Kiel, die am Mittwoch im Spitzenspiel aufeinandertreffen. Beste Werfer waren der Flensburger Holger Glandorf (8) und der Berliner Petar Nenadic (12/6).
Die Hausherren hatten gut in die Partie gefunden, lagen nach 13 Minuten 8:4 vorn. Flensburg machte sich aber mit dem Rückenwind des 34:27-Triumphs im DHB-Pokal-Viertelfinale beim Nordrivalen aus Kiel an die Aufholjagd. Glandorf glich zum 11:11 (21.) aus, zwei Minuten später sorgte Rasmus Lauge für das 12:11 der Flensburger.
Die Füchse waren jedoch nicht gewillt, sich in die sechste Saisonniederlage zu fügen. Neun Minuten nach dem Seitenwechsel war der Zwei-Tore-Pausenrückstand bereits wieder egalisiert. Fortan begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. 90 Sekunden vor Schluss nahm SG-Trainer Ljubomir Vranjes beim 27:25 die letzte Auszeit. Ein Treffer gelang seiner Mannschaft aber nicht mehr. Und erst als der Berliner Nenadic mit dem finalen Freiwurf scheiterte, war der Sieg sicher.
Vor der mit 9156 Besuchern größten Zuschauerkulisse in dieser Saison spielten die Hamburger hochmotiviert. Zwischenzeitlich führten sie mit fünf Toren. Vor allem in der Abwehr mit dem überragenden Torhüter Johannes Bitter hinterließ die Mannschaft einen starken Eindruck. Bester Torschütze war Hans Lindberg (12/2). Beim SCM traf Michael Damgaard (5) am häufigsten.
Der HSV wurde von Geschäftsführer Christian Fitzek betreut, da Trainer Michael Biegler zugleich Nationaltrainer Polens ist und den EM-Gastgeber derzeit auf das Turnier vorbereitet. Für die Magdeburger, die am vergangenen Dienstag Trainer Geir Sveinsson entlassen hatten, war es die erste Niederlage unter ihrem neuen Trainer-Duo Bennet Wiegert und Tomas Svensson.
Der HSV will die Saison regulär zu Ende spielen. Ob ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, entscheidet sich erst im nächsten Jahr.