Handball-Bundesliga Löwen starten souverän - Flensburg mit mühevollem Sieg

Mannheim (dpa) - Mit einem Heiratsantrag auf dem Parkett sorgte Mads Mensah Larsen für den emotionalen Höhepunkt beim souveränen Start der Rhein-Neckar Löwen ins Titelrennen der Handball-Bundesliga.

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Beflügelt vom Supercup-Hattrick feierte der DHB-Pokalsieger aus Mannheim einen ungefährdeten 28:21 (16:8)-Auftaktsieg gegen den TBV Lemgo Lippe und legte damit im Fernduell mit dem spielfreien Rekord-Champion THW Kiel und Meister SG Flensburg-Handewitt vor. Der Titelverteidiger hatte sich zu einem mühevollen 31:28- Erfolg bei GWD Minden gequält.

Vier Tage nach dem souveränen 33:26 im Supercup gegen Flensburg machten die Löwen am Sonntag vor 7098 Zuschauern von Beginn an ernst. Schon nach elf Minuten war die einseitige Partie beim 7:1 praktisch entschieden, eine Viertelstunde vor Schluss drohte den Gästen beim 24:12 ein Debakel. Im Vorgefühl des sicheren Sieges schaltete der Favorit dann einige Gänge zurück. „Das war nicht gut. Ich habe zu viel gewechselt, dadurch haben wir den Rhythmus verloren“, übte Trainer Nikolaj Jacobsen Selbstkritik.

Beste Werfer beim Sieger waren Nationalspieler Jannik Kohlbacher mit zehn Toren und Regisseur Andy Schmid (6). „Es ist toll für ihn, dass er gleich zehn Mal getroffen hat. Jannik passt richtig gut in die Mannschaft“, lobte Jacobsen den Neuzugang aus Wetzlar. Auch Schmid freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Kreisläufer: „Das sieht schon richtig gut aus. Er kann hier zu einem Weltklassespieler reifen.“

Im Fokus stand aber Mensah Larsen, der nach dem Spiel auf Knien um die Hand seiner Freundin Line anhielt. „Ich wollte etwas besonderes machen, das sie nie vergisst“, sagte der Däne und fügte glücklich hinzu: „Sie hat Ja gesagt.“ Dafür gab es die Glückwünsche seiner Teamkollegen. „Das war eine starke Aktion von ihm“, lobte Schmid. „Die Skandinavier haben es einfach drauf.“

Das gilt im sportlichen Sinne auch für Holger Glandorf. Der Routinier bewahrte den Titelverteidiger aus Flensburg beim Arbeitssieg in Minden mit neun Toren vor einem Saison-Fehlstart. „Ich bin gut und verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen. Nun kommen die schnellen Beine wieder“, sagte der 35-Jährige.

Insgesamt war der Auftritt der SG aber noch nicht meisterlich. „Dieser Sieg war sehr wichtig“, stellte Trainer Maik Machulla erleichtert fest. „Ich sehe bei uns noch viel Luft nach oben. Die Mannschaft hat erst angedeutet, dass in ihr viel Potenzial steckt.“