Remis im Spitzenspiel zwischen Kiel und den Löwen
Hamburg (dpa) - Rekordmeister THW Kiel hat eine mögliche Vorentscheidung im Kampf um die deutsche Handball-Meisterschaft verpasst. Im Spitzenspiel gegen die zweitplatzierten Rhein-Neckar Löwen erreichte der 19-fache Titelträger nur ein 23:23 (11:10).
Zehn Minuten vor dem Ende hatten die „Zebras“ noch mit 21:17 geführt. In der Tabelle bleibt Kiel (53:7 Punkte) vor den Löwen (51:7), die ein Spiel weniger absolviert haben. „Wir haben große Moral gezeigt“, sagte Uwe Gensheimer nach dem Spiel. Mit acht Toren (fünf davon per Siebenmeter) hatte der Kapitän der Mannheimer großen Anteil am Punktgewinn. Im Titelkampf sieht Gensheimer jetzt aber die Kieler im Vorteil: „Das liegt jetzt nicht mehr in unserer Hand“, sprach der Nationalspieler die um 47 Treffer bessere Tordifferenz des THW an. Für THW-Geschäftsführer Thorsten Storm war die Partie „ein echter Saisonhöhepunkt. Die restlichen Partien werden jetzt allesamt Endspiele.“
Die SG Flensburg-Handewitt holte durch das 27:24 (13:11) gegen GWD Minden zwei wichtige Punkte im Kampf um einen Champions-League-Platz. Für die drittplatzierten Flensburger war es der erste doppelte Punktgewinn nach zuvor zwei sieglosen Spielen. Überragender Werfer war Anders Eggert, der auf insgesamt zwölf Treffer für die SG kam. Dabei verwandelte der trickreiche Linksaußen alle acht Siebenmeter für seine Mannschaft.
Große Moral zeigte der HSV Hamburg, der durch das 30:29 (15:16) über Frisch Auf Göppingen im Rennen um die Plätze für den EHF-Pokal bleibt. Kentin Mahé erzielte 26 Sekunden vor Schluss den umjubelten Siegtreffer für die Hanseaten, die als Tabellenachter mit 30:30 Punkten vier Zähler Rückstand auf die fünftplatzierten Göppinger (34:26) haben.
Im Kampf gegen den Abstieg hat der TBV Lemgo wertvollen Boden gut gemacht. Das Team des ehemaligen Nationalspielers Florian Kehrmann feierte dank einer klaren Leistungssteigerung nach der Pause einen 34:26 (13:16)-Heimsieg gegen den Bergischen HC und verbesserte sich auf den 16. Platz. Tim Hornke (12/6 Tore) und Finn Lemke (9) waren die erfolgreichsten TBV-Werfer.
„Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie nicht die Nerven verloren haben. Wir hatten einen sehr großen Druck und waren zum Siegen verdammt“, stellte Kehrmann am Samstag fest. Der Erfolg war doppelt wertvoll, weil Lemgos direkte Konkurrenten Niederlagen kassierten. Der HC Erlangen verlor bei der HSG Wetzlar mit 26:28 (11:16) und bleibt Vorletzter. Schlusslicht SG BBM Bietigheim unterlag beim TuS N-Lübbecke 24:32 (13:15). Das Team musste von der 46. Minute an ohne Romas Kirveliavicius nach einer Roten Karte auskommen.
Die Füchse Berlin fuhren dagegen mit 31:26 (15:15) bei der TSG Friesenheim einen Pflichtsieg ein. Neben dem neunfachen Torschützen Konstantin Igropulo überzeugten beim DHB-Pokalsieger die Torhüter Silvio Heinevetter und Petr Stochl. Für den abstiegsbedrohten Neuling Friesenheim, der hinter den TBV Lemgo auf den drittletzten Rang zurückfiel, traf Nico Büdel sechsmal.