Sigurdsson sieht Motivationsprobleme bei Fußballstars
Leipzig (dpa) - Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson sieht trotz seiner Sympathie zum Fußball einige Probleme im Umgang mit den kickenden Jungprofis.
„Die Fußballer haben aber in ganz anderen Dimensionen zu kämpfen. Zum Beispiel mit der Motivation — auch wenn das nach Klischee klingt. Aber einen zwanzigjährigen Millionär musst du erst einmal motivieren. Dieses Problem hat man im Handball nicht so sehr“, meinte der Isländer in einem Interview mit „einkaufsbahnhof.de“, das er auf dem Berliner Hauptbahnhof führte.
Nach dem sensationellen EM-Titel seines Teams im Januar in Polen will er Bundestrainer-Kollege Joachim Löw keine Tipps geben. „Er ist ein sehr erfahrener Trainer, der viel erlebt hat und sehr genau weiß, was er tut. Da kann ich ihm kaum etwas raten, was er nicht selbst weiß“, meinte Sigurdsson und lobte lieber die Vorzüge seiner Sportart: „Für Trainer ist der größte Unterschied vermutlich, dass man im Handball näher dran ist. Du kannst einen Spieler rausnehmen, mit ihm sprechen und wieder ins Spiel bringen oder spontan die Taktik oder auch die Spielzüge ändern.“
Der Handball-Coach verfolgt die EM in Frankreich intensiv, „aber Fußball wird bestimmt nicht meinen Sommer bestimmen — das wird die Vorbereitung auf Olympia.“