THW-Kapitän Ahlm: „Erfolgshunger zeichnet uns aus“

Kiel (dpa) - National kann sich Handball-Rekordmeister THW Kiel in dieser Spielzeit wohl nur selber schlagen. „Es wird keine einfache Sache, alle Titel zu holen“, sagte THW-Kapitän Marcus Ahlm nach dem Gewinn der 17. deutschen Meisterschaft.

Seit drei Jahren führt der 33-jährige Schwede das Team an.

Sie haben Stefan Lövgren 2009 als Kapitän beim THW Kiel abgelöst. Sehen Sie sich mit ihm und Magnus Wislander in einer Reihe?

Ahlm: „Ich habe insgesamt sechs Jahre gemeinsam mit Stefan gespielt. Dadurch kennt man die Abläufe. Wir haben vieles beibehalten, weil wir auch in seiner Zeit als Kapitän bereits sehr erfolgreich waren. Große Änderungen gab es deshalb nicht. Magnus Wislander hat die große Zeit des THW Kiel begonnen, dann kam Lövgren und seit 2009 bin ich Kapitän. Wir alle versuchen, die erfolgreiche Linie des Vereins fortzuführen. Das zeichnet auch das aktuelle Team aus: Wir haben immer Erfolgshunger und wollen jedes Spiel gewinnen.“

Der Gewinn der deutschen Meisterschaft zeichnete sich in dieser Saison schon frühzeitig ab. Fiel es da nicht schwer, sich in den vergangenen Wochen zu motivieren?

Ahlm: „Wir haben keine Probleme mit der Motivation gehabt. Das kenne ich vom THW auch nicht. Aber natürlich muss man sich auch mal gegenseitig pushen. Jeder Spieler muss die Möglichkeit haben zu sagen, wenn etwas nicht passt. Darüber muss man reden können - wenn es sein muss, auch mal etwas lauter. Das ist kein Problem. Wenn man erfolgreich sein möchte, kann das auch nur so funktionieren.“

Mit dem nationalen Pokal und der Champions League sollen noch zwei Titel in den nächsten vier Wochen folgen. Wie sehen Sie die Chancen?

Ahlm: „Natürlich wäre es schön, alle Titel zu holen. Aber das wird keine einfache Sache. Toll finde ich, dass die Füchse Berlin auch beim Final Four der Champions League sind. Niemand hat geglaubt, dass sie es im Viertelfinale gegen Ademar Leon noch schaffen. Auch AG Kopenhagen hat überrascht, obwohl jeder weiß, dass sie eine starke Mannschaft haben. Dazu kommt noch Atletico Madrid. Das wird natürlich heiß. Alle Mannschaften, die in Köln spielen, sind ungefähr gleich gut. Da wird es wichtig sein, wie man sich vorbereitet und wie heiß die Mannschaften auf den Sieg sind. Mitentscheidend ist natürlich auch die individuelle Qualität.“