Leichtathletik Hannah Odendahl läuft zur U-20-EM-Norm
2:06,70 Minuten standen auf der Anzeigetafel.
Mit der höchst erstaunlichen Steigerung um genau drei Sekunden auf 2:06,70 Minuten beim Sonsbecker Track-Meeting gleich im ersten 800-Meter-Rennen der Saison hatte niemand gerechnet: Es ist ein Paukenschlag, denn die Zeit bedeutet die U-20-EM-Norm für die Titelkämpfe im Juli in Jerusalem für Hannah Odendahl. Während viele Zuschauer und Experten den Mund vor Staunen kaum noch zubekamen, sprudelte es aus der 17-jährigen Hülserin umso mehr heraus. Sie hatte mit „allenfalls 2:08 Minuten und neuer Bestzeit gerechnet, weil die Trainingsergebnisse darauf hoffen ließen.“ „Dass es jetzt auf Anhieb zur U-20-EM-Qualifikation gereicht hat, ist natürlich umso besser. Ich bin glücklich.“ Odendahl unterbot sogar die Normvorgabe des Deutschen Leichtathletik-Verbandes um 1,1 Sekunden.
Die Organisatoren in Sonsbeck hatten auch nicht mit einem solchen Ergebnis gerechnet: Sie hatten in der Vorwoche bekannt gegeben, dass durch das Sponsoring der Sparkasse Niederrhein „Pacemaker zum Erreichen der DM-Normen engagiert werden konnten“. An EM-Normen hatten sie jedoch nicht gedacht, verpflichteten sie für den 800-Meter-Lauf für Odendahl die starken Kölnerinnen Vera Coutellier (Hallen-DM-Dritte über 1500 Meter) und Inken Terjung (Hallen-DM Fünfte über 800 Meter) sehr wertvolle 26-jährige Helferinnen.
Nach 62 Sekunden hinter Terjung an der 400-Meter-Marke konnte die Kölnerin bis 600 Meter Odendahl weiter unterstützen. Ab da sprintete der Schützling von Trainer Udo Krumm allein dem Ziel als Siegerin entgegen und schaffte die letzten 200 Meter auch noch in 31,7 Sekunden – ein sehr gleichmäßiges Tempo, worin wohl das Geheimnis der Leistungsexplosion liegt.