DLV-Athleten begrüßen IAAF-Urteil: „Das richtige Signal“
Kassel (dpa) - Die deutschen Leichtathleten haben die Entscheidung des Weltverbandes IAAF, die Suspendierung des russischen Verbandes aufrechtzuerhalten, einhellig begrüßt.
Das historische Urteil sei „ein ganz klares Signal an die sauberen Athleten“, betonte Stabhochspringerin Martina Strutz bei den deutschen Meisterschaften in Kassel. Ihre Kollegen sehen das genauso.
David Storl (WM-Zweiter und erneut deutscher Meister im Kugelstoßen): „Die Entscheidung ist natürlich richtig. Die Methodik und das ganze System, das dahinter steckt, ist für uns saubere Sportler eine absolute Frechheit.“
Betty Heidler (deutsche Meisterin, ehemalige Weltmeisterin und Weltrekordlerin im Hammerwurf): „Ich glaube, bis auf die Russen finden alle die Entscheidung richtig und gut. Bei der Sachlage hätte man gar nicht anders entscheiden können. Für alle sauberen Sportler ist es einfach richtig und fair und für die Leichtathletik insgesamt das richtige Signal.“
Thomas Röhler (Weltjahresbester und deutscher Meister im Speerwurf): „Als Athlet steht mir ein Statement zu so einer wichtigen politischen Entscheidung eigentlich gar nicht zu. Es ist auf jeden Fall der richtige Weg in Richtung sauberer Sport und um uns saubere Athleten zu schützen. Was mir persönlich auch wichtig ist, ist, dass noch eine Tür offen ist für die Athleten, die wirklich sauber sind.“
Martina Strutz (Deutsche Meisterin im Stabhochsprung): „Ich sehe das als ganz klares Signal an die sauberen Athleten. Es musste eine Entscheidung getroffen werden, und ich denke, dass es die richtige ist. Dass man vielleicht auch saubere Athleten trifft, sei jetzt mal dahingestellt. Aber wenn etwas so systematisch gemacht wird, geht das - finde ich - schon ganz klar in die richtige Richtung.“
Gesa Felicitas Krause (deutsche Meisterin über 3000 Meter Hindernis): „Ich habe da gemischte Gefühle. Für die Athleten, die sauber sind, ist es natürlich hart - und die wird es auch in Russland sicherlich geben. Ich denke aber, dass es ein wichtiges Statement für dopingfreien Sport ist - und es wäre ein Schlag ins eigene Gesicht gewesen, wenn auf einmal die Athleten, die das ganze Jahr nicht dabei waren, wieder starten dürften.“
Cindy Roleder (deutsche Meisterin über 100 Meter Hürden): „Ich finde, es ist der richtige Weg und ein Anfang, aber die Kontrollen müssen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit auf dem Standard sein wie bei uns.“
Malaika Mihambo (deutsche Weitsprung-Meisterin): „Es ist gut, dass solch eine Entscheidung getroffen wird und wichtig, dass man ein Zeichen setzt. Für die einzelnen Athleten, die nicht gedopt haben, ist es wirklich schade, das darf man - finde ich - auch nicht vergessen. Im Großen und Ganzen muss man solche Entscheidungen aber treffen - auch damit man glaubwürdig bleibt.“
Matthias Bühler (deutscher Meister über 110 Meter Hürden): „Ich habe natürlich die ganzen Berichte von Hajo Seppelt angeschaut und finde das schon sehr erschütternd. Ich denke, dass man jetzt auf jeden Fall ein Zeichen setzen muss.“
Julian Reus (deutscher Rekordhalter und viermaliger Meister über 100 Meter): „Ich habe mich dazu von Anfang an nicht geäußert und bleibe auch dabei.“