Dopingfall Powell: Staatsanwaltschaft ermittelt

Udine (dpa) - Die italienische Staatsanwaltschaft hat im Dopingfall um den früheren 100-Meter-Weltrekordhalter Asafa Powell Ermittlungen aufgenommen.

Die Behörden nahmen dabei auch Powells jamaikanische Teamkollegin Sherone Simpson sowie deren kanadischen Fitnesstrainer Christopher Xuereb ins Visier. Dem Trio wird vorgeworfen, gegen Artikel 9 des italienischen Dopinggesetzes verstoßen zu haben, der den Gebrauch oder die Verteilung verbotener Substanzen unter Strafe stellt. Dieser Schritt erfolgte einen Tag nachdem Beamte bis jetzt nicht identifizierte Substanzen im Hotel der unter Dopingverdacht stehenden Athleten in der nordostitalienischen Stadt Lignano Sabbiadoro konfisziert hatten.

Das Vorgehen der Polizei erfolgte offenbar nach einem Hinweis der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA. Paul Doyle, der Manager der beiden Sprinter, machte Xuereb dafür verantwortlich. „Asafa und Sherone sind mehr als 100-mal getestet worden und waren nie positiv. Dann ändern sie ihre Nahrungsergänzungsmittel und werden positiv getestet. Es muss damit zusammenhängen. Chris ist derjenige, der sie zur Verfügung gestellt hat“, sagte Doyle der Nachrichtenagentur AP. Man wolle nicht Chris die Schuld für alles geben, aber es müsse damit zusammenhängen. Es sei wichtig herauszufinden, was es war.

So begrüßte Doyle auch die Untersuchung der Staatsanwaltschaft Udine. Es sei wichtig, dass etwas gefunden worden sei. „Hoffentlich finden wir nun heraus, was die positiven Tests verursacht hat“, ergänzte Doyle. Asafa und Sherone hätten die Präparate unter der Annahme genommen, sie seien legal.

Die Athleten haben inzwischen Lignano verlassen. Wo sie sich aufhalten, wollte Doyle nicht sagen. Auch Xuereb hatte am Montag das Hotel verlassen.