Heidler siegt weiter: Deutsche Athleten in WM-Form

Dakar (dpa) - Betty Heidler dominiert weiterhin die Hammerwurf-Welt. Nur eine Woche nach ihrem Weltrekord in Halle siegte die 27 Jahre alte Europameisterin auch beim World-Challenge-Meeting der Leichtathleten in Dakar mit einem neuen Meeting-Rekord von 75,33 Metern und fast sechs Metern Vorsprung.

Auf ihre große Rivalin Anita Wlodarczyk aus Polen wird sie zwar erst an diesem Montag nach ihrer stressigen Weiterreise zum Sportfest im tschechischen Ostrau treffen, doch zu den weit Abgeschlagenen in Dakar zählte immerhin auch Vize-Europameisterin Tatjana Lisenko (68,13). Die Russin wurde hinter Jessica Cosby (69,53) aus den USA nur Dritte.

„Mit dem Ergebnis bin ich erstmal zufrieden! Ganz frisch waren meine Beine nicht und die Meetingorganisation hat eine ruhige Vorbereitung fast unmöglich gemacht“, schrieb Heidler nach dem Sieg in Senegals Hauptstadt auf ihrer Internetseite. Sofort reiste die Frankfurterin über Madrid und Prag nach Ostrau weiter. Dort hatte sie im vergangenen Jahr nur knapp gegen die derzeitige Weltmeisterin und Ex-Weltrekordlerin Wlodarczyk verloren.

Angespornt von der WM im Spätsommer und den bislang so starken Saisonergebnissen einer Betty Heidler oder Silke Spiegelburg kommen auch andere deutsche Leichtathleten immer besser in Form. Hochspringer Eike Onnen schaffte bei seinem Heimatmeeting in Hannover die deutsche Jahresbestleistung von 2,31 Metern und erfüllte zugleich die Norm für die Weltmeisterschaften vom 27. August bis 4. September in Daegu/Südkorea. „Ich bin sehr glücklich, dass ich nach drei Jahren das erste Mal wieder höher als 2,30 Meter gesprungen bin“, sagte der 28 Jahre alte deutsche Freiluft-Meister von 2005 und 2006.

Kugelstoßer David Storl und Sprinterin Yasmin Kwadwo meisterten nicht nur die WM-Norm, sondern stellten dazu noch persönliche Bestleistungen auf. Der 20 Jahre alte Storl (Chemnitz) siegte in Neubrandenburg mit 20,85 Metern. Kwadwo (Wattenscheid) gewann das 100-Meter-Rennen bei der Kurpfalz Gala in Weinheim in 11,29 Sekunden vor der ehemaligen Staffel-Weltmeisterin Marion Wagner aus Mainz (11,35). „Ich bin total überrascht. Ich habe die Hallensaison ausgelassen und hätte nicht gedacht, dass ich schon so schnell laufen würde“, sagte die 20-Jährige. Endgültig nominiert wird das WM-Aufgebot nach den deutschen Meisterschaften Ende Juli in Kassel.

Spätestens bis dahin wollen auch die EM-Stars Carolin Nytra und Verena Sailer wieder völlig beschwerdefrei sein. Nach 100-Meter- Europameisterin Sailer (Achillessehnen-Probleme) hat am Samstag auch Hürdensprinterin Nytra ihren Start in die Freiluft-Saison noch einmal verschieben müssen. Die 26-Jährige sagte ihre Teilnahme am Meeting in Hengelo wegen muskulärer Probleme ab. „Es ist keine schwerwiegende Verletzung“, sagte ihr Heim- und Bundestrainer Rüdiger Harksen. „Wir müssen aber ein bisschen aufpassen. Die Saison ist noch lang.“