Mo Farah begründet Startabsage für Commonwealth Games
Zürich (dpa) - Doppel-Olympiasieger Mo Farah hat das Geheimnis um seine Startabsage für die Commonwealth Games vor zwei Wochen in Glasgow gelüftet: Der 5000- und 10 000-Meter-Läufer war zuvor nach einer Trainingseinheit kollabiert.
Farah musste in ein Krankenhaus geflogen werden, berichtete der britische Fernsehsender BBC am Eröffnungstag der Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich. „Ich hatte mir einen Zahn ziehen lassen und dadurch eine Infektion bekommen“, erklärte der 31-jährige Brite den Zusammenbruch. Sein Verdacht, dass etwas mit seinem Herzen nicht in Ordnung sein könnte, bestätigte sich nicht.
Bei der EM in Zürich will Mo Farah über 10 000 Meter antreten und vier Tage später zum dritten Mal nach 2010 und 2012 den Titel über 5000 Meter holen. „Ich freue mich, hier zu sein. Es war ein ziemlich langer Weg. Jetzt fiebere ich meinen Rennen entgegen“, sagte er in einem Interview mit dem EM-Pressedienst am Dienstag.
Nach seinen gesundheitlichen Problemen fühlt sich das britische Laufidol wieder fit. „Ich trete nicht an, wenn ich nur auf 75 oder 80 Prozent meiner Bestform bin“, sagte Mo Farah. „Aber jetzt habe ich ein paar harte Trainingswochen mehr auf dem Tacho und stehe ziemlich gut da. Jetzt ist wieder alles okay.“ Zur EM-Vorbereitung absolvierte er ein gut dreiwöchiges Höhentraining in den französischen Pyrenäen.
Besorgt um seine Gesundheit sei er nicht. „Nein, eigentlich nicht.Ich war kollabiert, bevor ich ins Spital gebracht wurde. Aber ich mache mir keine Sorgen“, meinte Farah. Er sei in Großbritannien gründlich durchgecheckt worden. „Man darf nicht vergessen: Als Athleten pushen wir unsere Körper ans Limit. Das macht uns zu Champions“, sagte er. „Ich laufe Woche für Woche 200 Kilometer. Egal, wie die Bedingungen sind - ich gehe raus und trainiere, womöglich noch in der Höhe. Das verlangt dem Körper eine Menge ab.“
Seine weiteren Marathon-Pläne hat er erstmal auf Eis gelegt. „Für den Moment schon. Marathon ist ganz anders als 5000 oder 10 000 Meter“, sagte Mo Farah. 2014 sei ein gutes Jahr, um etwas zu versuchen, weil keine Weltmeisterschaften oder Olympischen Spiele auf dem Programm stünden. „Es war hart und meine Zeit von 2:08 Stunden nicht gut genug“, sagte er zu seinem Marathondebüt in diesem Jahr in London. „Ich habe gelitten. Aber man muss Dinge ausprobieren im Leben. Marathon braucht Zeit.“