Guter EM-Start für DLV Team - Zehnkämpfer Kazmirek vorn
Zürich (dpa) - Zehnkämpfer Kai Kazmirek hat bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich nach dem Weitsprung die Führung übernommen.
Der 23-Jährige von der LG Rhein/Wied übertraf mit 7,68 Metern wie schon über 100 Meter seine persönliche Bestleistung. Damit lag der Medaillenkandidat nach der zweiten Disziplin 42 Punkte vor dem WM-Fünften Eelco Sintnicolaas aus den Niederlanden. Der Ulmer Arthur Abele sprang mit 7,55 Metern ebenfalls Bestleistung und schob sich auf den vierten Platz. Sprintsieger Rico Freimuth aus Halle/Saale fiel mit 7,36 Metern im Weitsprung im Feld der 25 Zehnkämpfer zunächst auf Rang fünf zurück.
Der zweimalige Weltmeister David Storl hat die Kugelstoß-Qualifikation souverän gemeistert. Der 24-jährige Chemnitzer kam zum Auftakt der Titelkämpfe im ersten Versuch auf 20,76 Meter. Olympiasieger Thomasz Majewski aus Polen erreichte 20,50. Die geforderte Weite war 20,10 Meter. Storl ist nicht nur Titelverteidiger, sondern führt mit 21,97 Metern auch die europäische Jahresbestenliste an.
Alle drei deutsche Sprinterinnen haben in Zürich das 100-Meter-Halbfinale erreicht. Die frühere Europameisterin Verena Sailer aus Mannheim qualifizierte sich als Schnellste ihres Vorlaufs in 11,25 Sekunden. Auch die deutsche Meisterin Tatjana Pinto aus Münster kam in 11,41 Sekunden weiter. Rebekka Haase vom LV 90 Erzgebirge machte das deutsche Semifinal-Trio zum Abschluss in 11,35 Sekunden komplett. Vorlaufschnellste war die Französin Myriam Soumaré in 11,03 Sekunden.
Diana Sujew hat in Zürich das Finale über 1500 Meter erreicht. Die 23 Jahre alte Läuferin vom LT Haspa Marathon Hamburg qualifizierte sich als Sechstschnellste in 4:11,27 Minuten gleich für den Endlauf. Mit der besten Vorlauf-Zeit von 4:09,55 Minuten startet die Niederländerin Sifan Hassan ins Medaillenrennen.
Alle drei deutschen Speerwerferinnen kämpfen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich um die Medaillen. Beste DLV-Starterin in der Qualifikation war Christin Hussong aus Zweibrücken mit 61,13 Metern. Nur die Slowenin Martina Ratej (61,87 Meter) schleuderte den Speer weiter. Die deutsche Meisterin und Weltjahresbeste Linda Stahl (59,42 Meter) und ihre Leverkusener Vereinskollegin Katharina Molitor (58,24) erfüllten als Siebte und Achte ebenfalls locker die geforderte Qualifikations-Weite von 57,50 Metern.
Die deutschen Stabhochspringerinnen Carolin Hingst von der TG Nieder-Ingelheim und die Ludwigshafenerin Lisa Ryzih haben sich für das Finale qualifiziert. Beide Athletinnen überquerten jeweils 4,45 Meter. Dagegen konnte sich die Leverkusenerin Katharina Bauer nicht für den Medaillenkampf am Donnerstag qualifizieren. Die Dritte der Team-EM kam nicht über 4,25 Meter hinaus. Aus Verletzungsgründen mussten Vizeweltmeisterin Martina Strutz und Silke Spiegelburg, die EM-Zweite von 2010, die Saison vorzeitig beenden.
Der Magdeburger Varg Königsmark und Felix Franz von der LG Neckar-Enz stehen im Halbfinale über 400 Meter Hürden. Königsmark verfehlte als Vorlauf-Zweiter in 49,46 Sekunden seine persönliche Bestzeit nur um sechs Hundertstelsekunden. Auch Franz qualifizierte sich in 50,23 Sekunden direkt für das Semifinale.
Steffen Uliczka und Martin Grau haben bei der Leichtathletik-EM in Zürich das Finale über 3000 Meter Hindernis erreicht. Uliczka wurde im ersten Vorlauf Fünfter und qualifizierte sich damit für die Entscheidung am Donnerstag, Grau wurde im zweiten Durchgang sogar Zweiter. Uliczka war allerdings am letzten Hindernis in ein Gerangel verwickelt, bei dem der Spanier Victor Garcia stürzte.
Die deutschen Hürdensprinterinnen Nadine Hildebrand, Cindy Roleder und Franziska Hofmann sind ins Halbfinale gelaufen. Die Chemnitzerin Hofmann wurde im ersten Vorlauf am Dienstag in 13,21 Sekunden Dritte, die Leipzigerin Roleder im zweiten Durchgang in 12,91 Zweite. Die deutsche Meisterin Hildebrand benötigte in ihrem Rennen nur 12,78 Sekunden. Mit 12,71 Sekunden steht die Sindelfingerin derzeit auf Rang drei der europäischen Bestenliste und ist damit eine Medaillenkandidatin. Die besten Drei kamen im Letzigrund-Stadion jeweils weiter. „Die Bahn scheint wirklich sauschnell zu sein“, sagte Hildebrand.
Der deutsche 400-Meter-Meister Kamghe Gaba hat das Halbfinale bei der Leichtathletik-EM erreicht. Der 30-Jährige Münchner wurde im fünften Vorlauf in 45,80 Sekunden Dritter. Die ersten Vier kamen weiter. Gaba ist der einzige deutsche Starter über die Stadionrunde.