Radcliffe und Mikitenko: Harte Kritik am Verband
Berlin (dpa) - Drei Tage vor dem 38. Berlin-Marathon reißt die Kritik am Leichtathletik-Weltverband IAAF nicht ab. Auch die Spitzenläuferinnen Paula Radcliffe und Irina Mikitenko reagierten mit Unverständnis auf die IAAF-Pläne, ab 2012 keine Weltrekorde in gemischten Rennen mehr anzuerkennen.
Besonders Irina Mikitenko zeigte sich in Berlin empört über das Vorhaben. „Als ich zum ersten Mal davon gehört habe, dachte ich, das wäre ein Scherz“, sagte die 39-jährige Deutsch-Kasachin. Es sei ein großer Fortschritt gewesen, als 2003 erstmals offizielle Weltrekorde in Straßenrennen eingeführt wurden. Dass diese positive Entwicklung nun abrupt gestoppt werde, hält Mikitenko für einen „Witz“.
Paula Radcliffe betonte, dass die Neuregelung wohl keine Entscheidung des gesamten Weltverbandes gewesen sei. „Das hat eine bestimmte Seite des IAAF entschieden“, merkte die 37-Jährige an, die durch die Regeländerung ihren Weltrekord von 2:15:25 Stunden beim London-Marathon 2003 verlieren wird. Außerdem sei es in Zukunft sehr schwierig für die Läuferinnen, neue Rekorde aufzustellen, da die meisten Straßenrennen nun einmal gemischte Rennen seien.
Für Noch-Weltrekordlerin Radcliffe ist es der erste Lauf in der Hauptstadt, überhaupt liegt ihr letzter Wettkampf knapp zwei Jahre zurück. Dass sie ihr Comeback ausgerechnet in Berlin feiern wird, freut die Britin ganz besonders: „Berlin stand immer auf meiner Wunschliste“. Eine bestimmtes Ergebnis hat die Topfavoritin nicht im Blick, sie wolle „einfach Spaß haben“.