Restle-Apel: „Der schlimmste Tag meines Lebens“

Berlin (dpa) - Simret Restle-Apel ist am Boden zerstört, sie will aber wieder aufstehen. Aufgeben wird sie nie, denn Laufen ist ihr Leben.

„Es ist nun 60 Stunden her, dass mein positiver Test bekanntwurde. Aber gestern war für mich der schlimmste Tag meines Lebens“, schrieb die Langstreckenläuferin aus Kassel auf ihrer Homepage. Das enorme Echo auf ihren Dopingfall hat sie total geschockt. „In jedem Käseblatt steht mein Name“, klagte die 28-Jährige „60 h nach dem GAU“.

Noch in diesem Monat soll der Fall Restle vom Sportschiedsgericht verhandelt werden. „Im Juni kann die Verhandlung beginnen, davon gehen wir im Moment aus“, sagte NADA-Sprecher Berthold Mertes der Nachrichtenagentur dpa. „Es handelt sich um Doping, und zwar um Doping mit EPO. Das können wir bestätigen. Die Athletin hat ja auch auf die Öffnung der B-Probe verzichtet“, sagte Mertes.

Die deutsche Halbmarathon-Meisterin vom PSV Grün-Weiß Kassel war am vergangenen Mittwoch wegen des Dopingverdachts vorläufig suspendiert worden. Zuvor war der Deutsche Leichtathletik-Verband von der Nationalen Anti-Doping-Agentur über das Ergebnis einer Trainingskontrolle vom Mai informiert worden. Restle-Apel erklärte den positiven Test mit der „Einnahme von Medikamenten, bei denen ich unsicher war“. Ihr war „von Anfang an klar, dass das Problem bei mir liegen musste“. Aber es geschah „nicht mit Absicht zur Leistungssteigerung, sondern versehentlich und einmalig“.

„Simret ist nicht wehleidig, sie steckt den Kopf nicht in den Sand. Sie macht weiter, sie schaut nach vorn. Wir müssen uns jetzt zusammenraufen“, sagte ihr Trainer Winfried Aufenanger der dpa. „Die Begründung für den Fall muss ich akzeptieren. Früher war meine Meinung da noch härter: Wer betrügt, der hat im Sport gar nichts verloren“, erklärte der 65-Jährige, der Restle-Apel seit zwei Jahren trainiert.