Riedel-Coach Steinmetz macht jetzt Chinesen stark
Daegu (dpa) - Von wegen Rentner! Leichtathletik-Trainer Karlheinz Steinmetz gönnt sich auch mit 69 keine Ruhe: In den 90er- Jahren machte er Lars Riedel zum Olympiasieger und fünffachen Weltmeister, seit zehn Wochen trimmt er Chinas erstarkende Diskus-Recken auf Olympia-Kurs.
„Team Coach“ steht auf seiner Akkreditierung für die Leichtathletik-WM. Entspannt schlendert der Diskuswurf-Trainer in Daegu durchs Stadion und zeigt stolz seine Plastikkarte: „So einen Zettel habe ich vom DLV nie bekommen.“
Einfach ist es für den Mann aus dem hessischen Dieburg im Reich der Mitte nicht. Die Umstellung, das Essen. Und dann auch noch Heimweh. „Ich skype jeden Tag mit meiner Familie. Aber nun wird es Zeit, ich muss heim.“ Sein Vertrag läuft noch bis zu den Olympischen Spielen in London. „Doch die Chinesen wollen mich natürlich bis zur Leichtathletik-WM 2015 in Peking verpflichten.“
Riedel und Steinmetz waren von 1990 bis 2007 eine Schicksals-Gemeinschaft. Höhepunkte: Der Olympiasieg 1996 in Atlanta, fünf WM-Titel, ein EM-Gold. Und Robert Harting? „Der spielt seine Rolle, ich erlebe ihn als sympathischen Kerl und gar nicht so aggressiv, wie er manchmal dargestellt wird“, meint Steinmetz, der Harting noch viel zutraut: „Robert hat die 70 Meter drauf.“