Kampfansage an Doping Russische Leichtathleten organisieren sich

Moskau (dpa) - Eine Gruppe russischer Leichtathleten will ihr eigenes Trainingslager ohne staatlichen Druck organisieren. Wissenschaftlich fundiertes Training sei der bessere Weg zum Erfolg als etwa Doping.

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Das sagte der Leiter des Projekts Rocket Science, der frühere Langstreckenläufer Jewgeni Pischtschalow, nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP aus Moskau.

Russische Sportler hätten jahrelang leistungssteigernde Medikamente als Abkürzung zum Erfolg gesehen. „Es wäre dumm zu leugnen, dass wir im Land große Probleme mit Doping haben“, sagte Pischtschalow. „Aber als Konsequenz hinken wir in Sporttechnik und -wissenschaft 20 Jahre hinterher.“ Wenn sich das System nicht ändere, werde Russland in den nächsten Jahren keine Olympiamedaillen gewinnen.

Die Athleten, zu denen auch Hammerwerfer Sergej Litwinow zählt, stellen sich damit gegen die offizielle Sportpolitik, die staatlich gestütztes Doping leugnet. Wegen der Vorwürfe ist der russische Leichtathletikverband derzeit nicht Mitglied des Weltverbands IAAF; die Russen waren für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 gesperrt.

Dem Bericht nach wollen die Sportler ihr dopingfreies Trainingslager in der Provinzstadt Joschkar-Ola gut 600 Kilometer östlich von Moskau aufschlagen. Wer als Doper ertappt werde, müsse 25 000 US-Dollar (23 570 Euro) Strafe zahlen. Rocket Science habe auch eine Hotline für Whistleblower zu Dopingproblemen eingerichtet.