Spiegelburg: Pech im Training, Siege im Wettkampf

Ostrau (dpa) - Jeder Stabhochsprung an sich ist schon ein Kampf gegen die Schwerkraft. Vize-Europameisterin Silke Spiegelburg bringt nun auch noch die Gesetze des Leistungssports etwas durcheinander.

Ihre Saisonvorbereitung in Griechenland musste sie schon nach einem Tag krankheitsbedingt abbrechen. Trotzdem fliegt die 25-Jährige im Moment von Sieg zu Sieg. In Ostrau gewann sie bereits ihr drittes Meeting in Serie. „Diese Siege geben mir viel Motivation und Sicherheit. Diesen Push brauche ich“, sagte die Leverkusenerin.

Wenn denn der Ausfall von drei Wochen Grundlagenarbeit schon etwas Positives haben kann, dann, dass er den Erwartungsdruck auf Spiegelburg gemindert hat. Im Winter sprang sie einen deutschen Hallenrekord (4,76 Meter) - und seitdem fragt sie jeder, wann denn auch die neun Jahre alte Freiluft-Bestmarke von Annika Becker (4,77) fällig ist. „Ich versuche ja schon seit zwei Jahren, die zu knacken. Jetzt habe ich das im Hinterkopf erstmal ad acta gelegt“, meinte sie.

Ihr Ziel ist stattdessen ein gutes Ergebnis bei der WM in Daegu. Dann kehrt in der Russin Jelena Issinbajewa auch die „Königin“ ihrer Sportart nach einjähriger Wettkampfpause zurück. „Wir anderen haben ihre Pause genutzt und haben uns weiterentwickelt“, sagte Spiegelburg. „Vielleicht können wir sie ja ein bisschen ärgern.“